Full text: [Teil 1 = Grundstufe B] (Teil 1 = Grundstufe B)

38 
Aus der Länderkunde der Erdteile. 
Forscher Eingang zu jenen. — Der ö. Teil des Hochlandes ist das Gebiet 
der großen inner afrikanischen Seen, von denen der Viktoria- 
und der Tanganyikasee die bedeutendsten sind. S. vom Seengebiet fließt 
der Sambesi zum Indischen Ozeane. Das Seengebiet ist reich an Huf- 
tieren und Dickhäutern. Hier tnmmeln sich Herden-- und rudelweise 
Zebras, Antilopenarten und Giraffen; hier weiden Elefanten, Nashörner 
und Flußpferde; Löwen gehen auf Raub aus. — Die Bewohner sind 
Bantu neger. 
Das Küstengebiet von Niederguinea gehört größtenteils den Portn- 
giesen. Der Kougostaat steht unter der Oberhoheit des Königs der 
Belgier. In das Gebiet der Ostküste haben sich Deutsche, Engländer 
und Portugiesen geteilt. 
Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich, 
breitet sich gegenüber der kleinen englischen Insel Sansibar von der Küste 
bis zum Gebiet der großen Seen aus. Das weite Hochland zeigt den 
buntesten landschaftlichen Wechsel: Steppen und wüstenartige Wildnisse, 
tropischen Urwald, Ackerfelder, wald- und weidenreiche Gebirgsländer, darunter 
den Kilima-Ndscharo, den höchsten Berg Afrikas. — Die Bewohner, 
6 Mill., sind an der Küste stark mit arabischem Blute gemischt. — Die 
deutsche Herrschaft hat Ruhe und Ordnung in dem von der Natur so reich 
ausgestatteten Lande hergestellt. Das Christentum findet bereits Eingang. 
Handel und Plantagenwirtschaft *) beginnen sich zu heben, Elfenbein und 
Gummi werden ausgeführt. 
III. Das südafrikanische Tafelland. 
Es ist durch Randgebirge vom Küstenlande abgeschlossen. Die Be- 
Wässerung ist weniger reichlich als in Mittelafrika; ja im NW. herrschen 
sogar Wüsten. Wie heißt der Hauptfluß? Das Klima ist besonders in den 
s. Strichen und auf den Hochebenen für Europäer zuträglich. Die Be- 
v ölkerun g besteht aus den Hottentotten und Buschmännern, und aus 
Negeru, zu denen die kräftigen Kaffern gehören. Die Hauptnahrungs- 
quelle aller Stämme ist Viehzucht uud Jagd. Außerdem viele Europäer. 
Der größte Teil des südafrikanischen Tafellandes ist im Besitz der Eng- 
länder. Die wichtigste ihrer Kolonieen ist das Kaplaud mit der Kap- 
stadt, die im Hintergründe der Tafelbai und am Fuße des Tafelberges liegt. 
Die Stadt zeigt europäische Bauart uud ist von einem Völkergemisch ver- 
schiedener Raffen und Völker bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung 
veraulaßte. Ausgeführt wird Wolle, da Südafrika mit der Schafzucht zu 
deu ersten Ländern der Erde gehört. — S. von der Stadt das Kap der 
guten Hoffnung. 
Deutsch-Tüdwestafrika, fast 2 mal so groß wie das Deutsche Reich, 
aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des Orauje im 8. 
bis zu deu portugiesischen Besitzungen im N. Durch die Sandberge des 
wüsten haften Küstensaumes führt eine Eisenbahn auf die steppen- 
a r t i g e n H o ch l ä n d e r. Hier weiden Hottentotten und Hereröneger ihre Vieh- 
Herden. Wiudhoek (spr. Windhuk) ist Sitz der Regieruug und durch Eisen- 
bahn mit der Küste verbunden. 
*) Plantagen nennt man die großen Pflanzungen von tropischen Nutzpflanzen 
(Kaffee, Tabak, Thee u. s. w.) in den Kolonialländern der heißen Zone. Bei tropischen 
Kulturvölkern nennt man so auch die von ihnen angelegten Fruchtfelde-.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.