Full text: [Teil 1 = Grundstufe B] (Teil 1 = Grundstufe B)

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Landeskunde. 
und heißt dann F i r n. Aus dem Firnschnee entstehen die Gletscher, 
gleichsam große Eisströme, die manchmal bis in das Gebiet der Voralpen 
hinabreichen. Im Morgen- und Abendrot liegen die Schneefelder der Hoch- 
alpen wie mit Purpur überstrahlt. Mau nennt diese Erscheinuug das 
Alpenglühen. Zuweilen bewegen sich große Schneemassen schnell talab- 
wärts uud richteu in den Ansiedelungsgebieten großen Schaden an. Diese 
Schneestürze nennt man Lawinen. — 
Die untere Grenze des ewigen Schnees heißt Schneegrenze 
oder Schneelinie. — Die Alpen haben unter allen Gegenden des 
Vaterlandes die meisten Niederschläge. 
Die Alpen sind trotz ihrer Höhe sehr wegsam uud reich an Tälern. 
Die Längstäler folgen der Hauptrichtung des Gebirges von W. nach ().; 
die Quertäler durchbrechen diese Züge und öffnen sich nach N. Das be¬ 
deutendste Tal ist das des Inn. 
2. Gewässer. Welche vier Flüsse kommen von den Alpen? Gib 
Quelle, Richtung und Lauf an! Ihr Lauf hat ein starkes Gefälle, neigt 
zur Bildung von Wasserfällen und zeigt im Sommer bedeutendes Hochwasser. 
Unter den zahlreichen S e e n sind besonders der Boden see und der 
Königssee zu nennen. 
Der Bodensee heißt wegen seiner Größe das ,,Schwäbische Meer." 
Miß die Länge des Sees auf der Karte und trage diese Entfernung von 
der Heimatstadt aus ab! Der Bodensee vermittelt lebhaften Dampferverkehr. 
3. Tie Bewohner sind deutscher Abstammung. Die gesunde Berg- 
luft uud die vorwiegeude Beschäftigung im Freien fördern Gesundheit, Rüstig- 
keit und Frohsinn. In dem weidereichen westlichen Alpengebiete herrscht 
Viehzucht und Feldbau vor; in den waldreichen Bayrischen Alpen 
nähren sich die Älpler von Waldwirtschaft und Holzschnitzerei 
und in den salzreichen östlichen Gebieten gesellt sich zum Sennen und 
Bildschnitzerei noch der Bergmann. Die Bevölkerungszahl ist gering. — 
Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und Einzelgehöften das ,,Alpen- 
haus" auf. Es ist aus Stein und Holz erbaut und weist unter dem 
weit vorragenden Dache Galerieumgänge auf. 
2. Die Oberdeutsche ßocbfläcbe mit ihren Randgebirgen. 
1. Tie Hochfläche. 1. Vom Fuße der deutschen Alpen erstreckt sich 
nach N. bis über die Donau hiuaus eine weite Hochfläche, Oberdeutsche 
Hochfläche genannt. Sie gehört größtenteils zu Bayern; nur der Teil 
w. der Jller ist württembergisch und badisch. Der große Teil s. der Donau 
heißt nach den deutschen Volksstämmen der Schwaben und Bayern die 
Schwäbisch-Bayrische Hochebene, der kleine Teil n. der Donau die 
Hochebene der Oberpfalz. Im N. wird die Hochfläche vom Schwäbisch- 
Fränkischen Jura uud dem Böhmer Walde begrenzt; im SO. geht sie in das 
österreichische, im SW. in das schweizerische Alpenvorland über. Nach welcher 
Richtung dacht sich das deutsche Alpenvorland ab? 
2. Der Hauptfluß des Hochlandes ist die Tonau. Quelle, Richtuug? 
Welche deutschen Staaten durchfließt sie? Bei welcher Stadt tritt sie über 
die österreichische Grenze? Warum macht sie bei Regensburg die bedeutsame 
Biegung? Bereits oberhalb dieser Stadt ist der Strom schiffbar. Was ist
	        
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