Full text: [Teil 1 = Grundstufe] (Teil 1 = Grundstufe)

Nordwesteuropa. <^3 
Es umsaßt die drei Länder England, Schottland und Irland. An- 
gäbe der Grenzmeere und Meeresstraßen nach der Karte! Der L.-Pnnkt 
Großbritanniens hat die geographische Breite der Stadt Frankfurt a. M., 
das Nordende diejenige von Stockholm. 
Die Küsten entWickelung ist bei beiden Inseln an der W.-Küste 
am reichsten, da dieselbe dem Wogenandrang des offenen Oceans ans- 
gesetzt ist. Fjordähnliche Meereseinschnitte weist besonders die schottische 
Küste aus. Bei der Insel Großbritannien liegen sehr häufig Halbinseln 
und Meereseinschnitte der W.- und der O.-Seite einander gegenüber. Die 
S.-Küste Englands zeigt in ihrer W.-Hälste schroffe Steilküstenformen. 
Die Bodengestaltung weist in Irland ein zentrales Tief- 
land auf, das teils mit breiten Armen bis zum Meere reicht, teils durch 
vereinzelte Berggruppen von den Küsten abgeschlossen ist. Die Insel ist 
reich bewässert; die Flüsse neigen infolge geringen Gefälles zu Seeu- 
nnd Sumpfbildung; ^,5 des Landes ist voller rümpfe und Moore. — 
Englands Gebirge liegen alle nahe an der 'W.-Küste. Man nnter- 
scheidet das B erg l and von Cornwall, reich an Zinn- und 
Kupferbergwerken, das H o ch l a u d von Wales (nels) mit Reich- 
tum an Steinkohlen und Eisen, endlich das nordengl i s che Gebirge 
mit seinen großartigen Steinkohlen- und Eiseulagern. Über den ganzen 
8.-0. Englands breitet sich das wellenförmige englische Tiesland 
ans, welches mit seinen saftigen Wiesen, fruchtbaren Ackerfeldern und 
herrlichen Baumanpflanzungen den Eindruck einer großen Parklandschaft 
macht. Der größte Fluß ist die Themse. Beschreibe ihren Lauf nach 
der Karte! Die Flut gestattet selbst großen Seeschiffen in der weiten 
Schlauchmündung Zugang bis London. — Die schottischen Gebirge 
nehmen im N. fast die ganze Breite der Insel ein. Auf das kohlenreiche 
schottis ch e G r e n z g e b i r g e folgt n. das gewerbereiche schottische 
Niederland und noch weiter nach N. das rauhe, wildzerrissene, 
schluchten- und seenreiche schottische Hochland. Der N.-Küste 
Schottlands sind die felsigen, rauhen Inselgruppen der Hebriden, 
Orkney- (örkni-) und Shetland (schetländ-) Inseln vorgelagert. 
D a s K l i m a ist durchaus ozeanisch, gemildert durch das vom 
Golfstrom erwärmte Meer. Im s. England überwintern Myrten, Lorbeer 
und Fuchsien im Freien; dagegen reicht die Sonnenwärme nicht dazu hin, 
Wein zur Reife zu bringen. Das feuchte Klima befördert das Wachstum 
von Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht. 
Das ranheste Klima, mit anhaltenden, kalten Nebeln, langen, naßkalten 
Wintern und rauhen Nordweststürmen, weist das nordschottische Bergland auf. 
3. Die Gewohner. Reste der alten keltischen Bevölkerung 
finden sich noch in Wales, Hochschottland und Irland. Den weitaus 
überwiegenden Teil der englischen Bevölkerung bilden die Engländer, 
Abkömmlinge der zur Zeit der Völkerwanderung eingewanderten a n g e l- 
sächsischen Stämme, zu deueu im 1l. Jahrhundert noch normannische 
Einwanderer aus Nordfrankreich kamen. Das Germanentum ist bei den 
Engländern aber in Wesen nnd Sprache so überwiegend, daß man sie zu 
den germanischen Völkern zählt. Fast ii-0 der Bevölkerung sind 
evangelisch, * 5 katholisch (namentlich in Irland). 
Die Engländer sind das erste See Handelsvolk 
der ganzen Erde. Ihre Handelsflotte ist fast so groß als die 
Flotten aller übrigen Staaten der Erde zusammengenommen. In allen 
Weltteilen haben sie Kolonieen, so daß mit Einschluß derselben das britische 
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