Full text: Europa (Theil 2, Buch 2)

4 Zweites Buch. Europa. 
Hochländer, jedes mehrfach über 2900 m emporsteigend. Das westliche 
(Iberische) Hochland ist das höchste (Pyrenäen und Sierra Nevada, 
letztere bis 3550 in hoch); das mittlere (Italische) Hochland wird na- 
mentlich durch den Apennin gebildet, das östliche (in der Griechischen 
Halbinsel) durch viele großentheils sehr wilde und gedrängt liegende Gebirgs- 
züge; das westliche Hochland liegt isoliert, das mittlere zweigt sich vom SW., 
das östliche vom SO. der Alpen ab, das letztere tritt auch au das Hochland 
der Karpaten heran x). 
Eine Fortsetzung der Karpaten bilden die Gebirge der Halbinsel Krym, 
zum Kaukasus hinüber führend. 
Isoliert im NW. das Skandinavische Gebirge, bedeutendstes 
Massengebirge Europas, die Hochländer von England und Schottland, 
das Hochland von Island und das Bergland der Bretagne^). 
Tiesland namentlich im O. sehr ausgedehnt, von dort bis zum Fuß 
der Pyrenäen reichend, hie und da noch über 300 m hoch, in Finnland und 
Südrußland als Felsplatte steil an's Meer tretend. Eine Reihe von Er- 
Hebungen im N. faßt man als Uralisch-baltischen Landrücken zusammen, 
der vom Ural (bei 62" N. Br.) mit Unterbrechungen durch Rußland und als 
eine Reihe von Seenplatten (Preußische, Pommersche, Mecklenbur- 
gische, Holsteinisch e) bis nach Jütland hinein reicht. Aehnlich zieht sich 
vom Südende des Ural eine Reihe von Erhebungen, der sogenannte Ura- 
lisch-karpatische Landrücken, als Obschtsch^t Syrt beginnend, bis 
zu den Karpaten und der Lüneburger H eide. Drei Haupttheile dieses Tief- 
landes: 1) das große einförmige Osteuropäische im O. der Weichsel (an 
das sich als Ausläufer der Ostrand und Süden von Schweden anschließt), 
2) das nur mäßige Abwechselung bietende Norddeutsche; im W. bis zur 
Flandrischen Grenzhöhe am Pas de Calais reichend, 3) das vielgestaltige 
französisches. An das Osteuropäische Tiefland schließt sich im SW. die 
Walachische Tiesebene. Außerdem namentlich bemerkenswerth die Lom- 
bardische und die 2 Ungarischen Tiefebenen, alle 3 den Alpen oder 
ihren Ausläufern anliegend. Im S. nur kleinere Tiefebenen. Viel Tiefland 
liegt auf Inseln (!). 
Der Boden Europas spendet nur wenige Edelsteine und Edelmetalle, 
aber viele nutzbare Mineralien, vor Allem Eisen und Steinkohlen, oft zu- 
sammen, was, wie in England, der Cnltur sehr förderlich ist. 
§ 190. Die Bewässerung Europas ist vorzüglich. Seine Flüsse 
Zu § 189. i) Entsprechend dieser Lage sind jene mittel- und südeuropäischen 
Hochländer paarweise vielfach in Berührung getreten. So Frankreich und Spanien, 
Deutschland und Italien (im Mittelalter z. Th. ein Reich), das Karpatenland und die 
Griechische Halbinsel. 
2) Vulkane in Europa selten, nur im S. (Vesuv, Aetna, Insel Santo- 
rin in Griechenland), und, gefährlicher, auf Island vorhanden. Erdbeben nament- 
lich im S. (Lissabon 1755, Calabrien). 
3) Das Osteuropäische Tiefland besteht zum großen Theil aus schwerem Thon- 
boden, der üppiges Getreide erzeugt, trägt aber großentheils noch halbasiatischen Cha- 
rakter; das Norddeutsche enthält viele sandige Flächen und Moore, das franzö- 
fische ist ungemein fruchtbar und namentlich auch für Obst- und Weinzucht sehr 
geeignet.
	        
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