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Zweites Buch. Europa.
Moselabwärts: Dudenhofen (7000 E.), einst Lieblingssitz Karls des
Großen, der dort mehrere Reichstage abhielt.
An der kleinen Seille: Salzburg (Chg-tean Salins) mit Salinen.
An der Saar im S.: Saarburg an Stelle eines alten Römerorts;
abwärts an der preußischen Grenze: Saargemünd (8000 E.), rege Fabrik-
stadt. Im NW. davon Forbach (6000 E.) nusern des Spichemi Berges
(§ 343.) Sieg der Deutschen (6. Aug. 1870). In der Nähe Steinkohlen-
gruben.
In den Vogesen 2 kleine Festungen (mit je 4000 E.) : Mehr im S.
Pfalzburg am Eingang der Zaberner Steige, den Bogesenpaß hütend; im
N. Bitsch, Felsensestnng, die für uneinnehmbar gilt (§ 286 Anm. 2). In
der Nähe Eisenwerke, Glas- und Steingntfabriken.
6. Die O e sterre ich isch-Ungarische Monarchie.
(11 304 DM. c. 37^/2 Mill. E., über 3300 aus 1 Ql.)
A. Allgemeines.
§ 359. Die Natur des Landes, Lage, Grenzen. Das Kaiser-
thum Oesterreich-Ungarn, der größte, doch dünnstbevölkerte Staat von Mittel-
europa, bildet deu Südosten desselben. Es liegt ungefähr zwischen 27 " und
44° O. L., 42° und 51° N. Br., fast genau zwischen den Parallelen von
Frankreich und c. 4" östlicher als das Deutsche Reich *). Von N. nach S.
erstreckt es sich c. 141 M., von W. nach O. 172 M. Natürliche Gren-
z e n nur au einigen Stellen stark hervortretend Man kann als solche bezeich-
nen: 1) ein Stückchen Rhein und Boden See, Salzach und Inn, Böhmer Wald,
Erzgebirge, Sudeten; 2) ein Stückchen Weichsel unterhalb Krakau, die Südost-
Karpaten; 3) Donau, Sau, das Adriatische Meer. Deutliche Grenzen fehlen
namentlich in den Alpen, in Galizien (meistens) und in der Griechischen Halb-
insel. Länge der Grenzen c. 920 M., davon 240 am Adriatische»
Meer (abgesehen von den Inseln), wo der Golf von Trieft und Qnarnero "
tief einschneiden.^) Das Land im Ganzen wohl abgerundet; Grundform ein
Rechteck; vorgestreckte Glieder namentlich Tirol (im W.) und Dalmatien im
S. Angrenzende Staaten: Italien, Schweiz, Liechtenstein, das Deutsche
Reich, Rußland, Rumänien, Serbien. (Türkei bez. Bosnien § 218.)
Bod engest a ltung. Oesterreich-Ungarn umsaßt 5 Naturgebiete 1) Die
Ostalpen und ein Stück Mittelalpen; 2) den Haupttheil vom Ost-
flügel des Deutschen Mitte lgebirgslandes, 3) das Karpatenland,
es aber eben so wenig einehmen wie Magdeburg zum Gehorsam bringen. Daher da-
mals der Spruch: Die Metz (— Dirne) und die Magd, die haben dem Kaiser den
Tanz oersagt.
Zu § 359. i) Aber die Hauptmasse (ohne Tirol) reicht im W. nur bis 30° £). 2.
Das Land liegt also in der Hauptmasse 61/20 östlicher als das Deutsche Reich, ungefähr
um die Breite von Siiddeutschlaud und ist dadurch dem Einfluß der westlichen besser
civilisierten Welt etwas ferner, dem minder kultivierten Osten näher gerückt, als das
Deutsche Reich. Die Berührungen mit dem wenig cultivierten Südosten Europas haben
anf Oesterreich nicht vortheilhaftig gewirkt, ihm aber eine hohe Culturaufgabe gestellt.
Dagegen ist die Nähe Italiens, namentlich früher, von sehr bedeutendem Einfluß gewesen.
2) Das Land daher im Ganzen Continental macht; doch besitzt es auch ausge-
zeichnete Küstenstrecken mit einer Bevölkerung, die zu den seetüchtigsten und unterneh¬
mendsten in Europa gehört.
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