Object: Homers Ilias und Odyssee nach Voß (Teil 1, [Schülerband])

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— . Beide) waren von Gold und in goldene Kleider gehüllet, 
Beide schön in den Waffen und groß, als unsterbliche Götter, 
Alle überragend; die Menschen waren viel kleiner. — t 
Als sie den Ort nun erreicht, den zum Hinterhalt sie gewählet, 
Vahe dem Fluß, wo zur Tränke das Vieh von der Weide geführt ward; 
Da nun lagerten sie, umhüllt von der leuchtenden Rüstung. 
Wer es saßen seitwaͤrts zwei spähende Wächter des Volkes, 
Harrend, wann sie erblickten die Schaf und gehörneten Rinder. 
Bald erschienen die Herden, von zwei Feldhirten ln 
Welche, den Trug nicht ahnend, mit Flötenklang sich ergötzten 
Schnell auf die e stürzt' aus dem Hinterhalte die Heerschar, 
Raubt' und trieb die Herden hinweg der gehörneten Rinder 
Und weißwolligen Schaf' und erschlug die eunn Hirten. 
30 Jene, sobald sie vernommen das laute Getös um die Rinder, 
— Auf den Versammlungsplätzen, da saßen sie —: schnell auf die Wagen 
Sprangen sie, stürmten in fliegendem Lauf und erreichten sie plötzlich. 
Aufgestellt nun schlugen die Schlacht sie am Ufer des Flusses, 
Hierhin flogen und dahin die ehernen Kriegeslanzen. 
5 Dwietracht tobt' und Verwirxrung'; es tobl' die Göttin des Todes, 
Die dort lebend erhielt den Verwuͤndeten, jenen vor Wunden 
Sicherte, r einen Toten durch das Getümmel dahinzog, 
Und ihr Gewand um die Schulter war rot vom Blute der Männer. 
Gleich wie lebende Menschen durchschritten diese die Feldschlacht 
40 Und entzogen einander die Leichen gefallener Helden. 
Weiter bildet' er dann ein Ackerland, locker und fruchtbar, 
Breit und dreimal gepflügt, und viele pflügenden Männet 
Treben ihre Gespanne und lenkten hiehln und dorthin. 
Aber so oft kehrend des Ackers emn gewannen, 
s Reicht ein Mann den Becher des herzerfreuenden Weines 
Jeglichem dar zur Stärkung; sie wandten sich dann zu den Furchen, 
nie Muts, das Ende der tiefen Flur zu erreichen. 
83 gefärbt war das Land und geackertem völlig 
Aehnlich, obgleich von Gold: so wunderbar hatt ers bereitet. 
0 „Drauf auch schuf er ein Feld tiefwallender Saat, wo die Schnitter 
Mãheten, jeder die Hand mit schneidender Sichel bewaffnet. 
In langen Reihen sanken die häufigen Garben zur Erde; 
Andere banden die Binder mit en Seilen zusammen; 
Denn es folgten drei Garbenbinder. Hinter den hen 
Sammelten Knaben die Garben und trugen sie umer den Armen 
Rastlos jenen daher. Der Fürst stillschweigend bei ihnen 
Stand, den Stab in den Händen, am Schwad' und freute sich herzlich. 
Seitwärts unter der bereiteten Diener die Mahlzeit, 
Emsig; sie hatten nen Ochsen geschlachtet; Weiber indessen 
60 Streueten weißes Mehl zum labenden Mus fuͤr die Ernter. 
Auch ein Rebengefilde, von schwellenden Trauben belastet, 
Bildet' er schön aus Gold; doch schwärzlich glänzten die Trauben, 
Und es standen die Pfähle gereiht aus lauterem Silber. 
Rings dann zog er den Graben von dunkeler Bläue des Stahles, 
zé Das Gehege von Zinn. Ein Pfad nur fuͤhrte zum Weinberg, 
Für die Träger zu gehn, in der Zeit der fröhlichen Lese. 
rahn aber, auffauchzend vor Lust, und rosige Jungfrauen 
Trugen die süße Fruͤcht in schöngeflochtenen 82 
9 Aes und Athene. 
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