Full text: Die Heimatkunde als Grundlage für den Unterricht in den Realien auf allen Klassenstufen

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komplizierteren menschlichen Einrichtungen. Die aufgestellten natür- 
lichen Gebiete geben einesteils die beste Veranlassung zur Konzen- 
tration geographischer und naturkundlicher Stoffe, andernteils bieten 
sie dem Schüler Gelegenheit, einen solchen Erdraum als Organismus 
aufzufassen, in welchem die einzelnen Teile in ihrer Abhängigkeit 
einander bedingen. 
Lehrplan für den heimatkundlichen Anschauungsunterricht im 
3. Schuljahre (I. Bezirkssch.). 
Ein spezieller, für alle Schulen von Chemnitz allgemein gültiger 
Lehrplan im heimatkundlichen Unterrichte kann bei dem Umfange des 
Stadtgebiets nicht aufgestellt werden. Jeder Heimatkundenlehrer be- 
spricht vorerst seine Schulstube, sein Schulhaus, seinen Schulbezirk 
und die Himmelsgegenden. Während nun in den Schulen am rechten 
Ufer der Chemnitz der Sonnenberg oder die Reichenhainer Höhe, der 
Beuten- und Adelsberg als ein Höhenrücken, der Zeisigwald mit Stein- 
bruch und der Gablenzbach zur Besprechung kommen, werden in den 
Schulen links der Chemnitz der Käß- oder Schloßberg mit Sandbruch, 
die Rabensteiner Höhe mit Kalkbruch, die Kappel oder Pleißa und 
der Küchwald behandelt. Der Chemnitzfluß, der Schloßteich, die innere 
Stadt, der Bahnhof können dann wieder von allen Schulen unter- 
richtlich durchgearbeitet werden. Das sind die eigentlichen heimatknnd- 
lichen Themen für Zöglinge des 3. Schuljahres. Die hier angegebenen 
Gebiete müssen mehrmals besucht, eingehend behandelt und die hierbei 
gewonnenen geographischen Grundanschauungen ins Kartenbild über- 
tragen und die geographischen Begriffe möglichst durch Kartenzeichen 
fixiert uud in Kartenzeichen umgeprägt werden. Die typischen und 
für die Geographie charakteristischen Objekte der Heimat sind ein Berg 
mit Hochebene, ein Bach, ein Dorf, ein Höhenrücken, ein Wald, ein 
Fluß mit Tiefebene, ein Teich, ein Steinbruch, eine Lehm- und 
Sandgrube, die jedem Gebiete eigentümliche Tier- und Pflanzenwelt, 
der heimatliche Himmel und die menschliche Arbeit. 
Die noch sehlenden Themen aus der Heimatkunde von Chemnitz 
in den verschiedenen Schulen an beiden Ufern des Chemnitzflusses, 
wie z. B. der Sonnen- und Beutenberg, Adelsberger Höhenrücken, 
Gablenzbach für die 1. Bezirksschule, werden nun nach dem erlangten 
Kartenverständnis auf Grund der Heimatkarte behandelt, gleichsam 
zur Prüfung und Befestigung der gewonnenen Erkenntnis uud Fertig- 
feit. Die Schüler haben nun die Zeichen der Karte in ein an- 
näherndes Bild der Wirklichkeit umzusetzen, das dann vielleicht später 
auch noch auf einem größern Klassenausflug verbessert werden kann.
	        
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