Full text: Die Lande Braunschweig und Hannover

Das Gebiet der Weser. 
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Berge, die in ihrem Innern einige Kohlenlager und vortreffliche 
Sandsteine enthalten. An ihrem Fuße liegt der Badeort Reh bürg, 
nicht zu verwechseln mit dem Städtchen gleiches Namens, und das 
Kloster Loccum, eine Gründung von Cistercienser Mönchen, 
jetzt eine Bildungsanstalt für junge Theologen. Auf der westlichen 
Seite breitet sich das große Moorgebiet der südlichen Grafschaft Hoya 
aus, welches durch die zwischen Liebenau und Nienburg zur 
Weser gehende Aue entwässert wird. Der nördliche Theil der Graf- 
schaft Hoya liegt etwas höher und ist darum trockener, besser bebauet 
und besser bevölkert: Syke (1000 Ew.), Bassum (700 Ew.), 
Bruchhausen (1100 Ew.), Vilsen (800 Ew.), Sulingen 
(1500 Ew.), Siedenburg (500 Ew.), Liebenau (1500 Ew.). 
Am Flusse selbst liegen auf dieser Strecke Stolzenau (1400 Ew.), 
hart an der Gränze der Provinz; ferner Nienburg (5700 Ew.), 
die einzige Stadt der Grafschaft, ein wichtiger Uebergangspunkt 
über die Weser, die hier an der einzigen Stelle zwischen Bremen 
und Minden überbrückt ist, ' indem hier die alte Heerstraße von 
Bremen nach Hannover den Flust überschritt. Nienburg hat sich 
in neuerer Zeit durch mancherlei Fabrikthätigkeit und durch die 
hier gegründete Gewerkenschule recht lebhaft entwickelt. Weiter 
abwärts liegt der Flecken Hoya (2000 Ew.), der der Grafschaft 
den Namen gegeben hat. Als im Jahre 1582 das Geschlecht der 
Grafen von Hoya ausstarb, fiel das Land an die Welfen zurück, 
deren Besitz es seit dem Sturze Heinrichs des Löwen entfremdet war. 
Von Verden aus wendet fich der Flust nach Nordwesten bis zur 
Einmündung der Hunte bei Elsfleth — gerader Abstand 8 Meilen 
[60 km]. Auf dieser Strecke ist ihr linkes Ufer überall flach, während 
am rechten Ufer sich ziemlich hohe Sandrücken bis zur Stadt 
Bremen hinziehen, deren älteste Stadttheile auf einem solchen 
Rücken geschützt gegen Überschwemmungen liegen. Dann aber 
folgt bis zum kleinen Bremischen Hasenort Vegesack ganz flaches 
Land, das s. g. Blockland, welches jetzt durch künstliche Ent- •* 
Wässerung vermittelst gewaltiger Dampfpumpen trocken gehalten 
wird. Hier münden unterhalb Lesum in gemeinsamer Mündung die 
Wümme und die Hamme. Erstere entspringt dicht neben der 
zur Elbe gehenden Oste in der Nähe von Tostedt und fließt in 
schwach nach Süden gekrümmten Bogen westwärts. Der bedeutendste 
Ort längs ihres Laufes ist der Flecken Rotenburg (1900 Ew.), 
am Vereinigungspunkt der Straßen von Verden und Bremen nach 
Hamburg, wo einst die Bischöse von Bremen und Verden 
ihre Residenz hatten. Die Hamme dagegen entspringt in den
	        
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