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Vorwort zur zweiten Auflage.
Immer mehr bricht sich die Überzeugung Bahn, daß eine kauf-
männische Fortbildungsschule des geographischen Unterrichts nicht
entbehren kann. Für eine Anstalt mit mindestens sechs wöchentlichen
Unterrichtsstunden hält man ihn sogar für unbedingte Notwendigkeit.
Leider kann ihm nur eine kurze Zeit — höchstens eine Stunde
wöchentlich — zugewendet werden. Dieser Umstand sowie das ver-
schiedenartig und oft recht mangelhaft vorgebildete Schülermaterial
verlangen eine weise Beschränkung des Stoffes.
Man wird bei der Stoffauswahl zu berücksichtigen haben, daß
die kaufmännische Fortbildungsschule zunächst das in der Geographie
bereits Gelernte kurz zu wiederholen und zu befestigen, aber als Fach-
schule dem jungen Kaufmann ferner das mitzugeben hat, was er für
seinen Beruf am nötigsten braucht, und das ist das Wichtigste aus
der Verkehrskunde und der Wirtschaftsgeographie. Letztere muß ihn
hauptsächlich mit den Produktionsgebieten der Waren, mit denen er
im Geschäft zu tun hat, bekanntmachen, ihn aber auch einen Einblick
in das wirtschaftliche Leben seines deutschen Vaterlandes und derjenigen
Länder tun lassen, mit denen Deutschland Handelsbeziehungen unterhält.
Nach diesen Gesichtspunkten ist auch der vorliegende, für die
Hand der Schüler berechnete Leitfaden bearbeitet. Das politische und
physikalische Element der Geographie ist nur knapp berührt, das
Zahlenmaterial beschränkt; Größen- und Einwohnerzahlen sind nur zum
Vergleich erwähnt, statistische Tabellen, die dem fortwährenden Wechsel
unterworfen und nur dem Volkswirtschaftler von Wert sind, gar nicht
gebracht. Denjenigen Fachgenossen, die aus bestimmten Gründen auf
Zahlen Gewicht legen müssen, mögen sür diesen Zweck Otto Hübners
geographisch statistische Tabellen empfohlen fein, die auch bei Be-
' arbeitung der vorliegenden Auflage hinsichtlich der Zahlenangaben
benutzt worden sind. Auch die Warenkunde, die zur Belebung und
Vertiefung des geographischen Unterrichts dient und in jeder Geographie-
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