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sind nieist fruchtbares Getreideland. Gross ist der Reich¬
tum an mineralischen Bodenschätzen (Eisen, Steinkohlen,
Silber, Zinn). Über lk des Bodens ist mit Wald bedeckt.
Haupterwerbsquelle der sehr dichten Bevölkerung ist
die Grossbidustrie und zwar in Eisen, Baumwollenstoffen
und Leinwand. Dazu kommt eine umfangreiche Gebirgs-
industrie (Spitzenklöppelei). Von grosser Bedeutung ist
auch der Bergbau und Hüttenbetrieb. Auch die Land¬
wirtschaft steht auf hoher Stufe (namentlich die Schaf¬
zucht). Der Handel ist der grossartigen und mannig¬
faltigen Produktion entsprechend hochentwickelt und
wird durch die centrale Lage des Landes, durch den
Elbstrom und durch ein dichtes Eisenbahnnetz wirksam
gefördert.
Das Königreich Sachsen wird in 4 Kreishauptmann¬
schaften eingeteilt.
1) Kreishauptmannschaft Dresden.
Dresden an der Elbe (389 Tsd.). Hauptstadt des Landes und
wichtiger Handels- und Industrieplatz (Möbeln, Pianos,
Schokolade, Steingut, Nähmaschinen). Reiche Kunstsamm¬
lungen. Polytechnikum.
Meissen an der Elbe (19 Tsd.). Wichtige Industriestadt. Kgl.
Sächs. Porzellanfabrik.
Freiberg (30 Tsd.). Mittelpunkt des sächsischen Bergbaues
auf Silber und andere Metalle.
Pirna an der Elbe (17 Tsd.). Holz- und Sandsteinhandel.
Grossenhain (12 Tsd.) Bedeutende Tuchfabriken.
2) Kreishauptmannschaft Leipzig.
Leipzig (431 Tsd.). Erste Handelsstadt Sachsens mit welt¬
bekannten Messen. Handel mit Rauchwaren, Tuchen, Leder,
Getreide etc. Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. Be¬
deutende Industrie (Schriftgiesserei, Buchdruck, Pianoforte¬
fabrikation, Kürschnerei etc.). Universität. Sitz des Reichs¬
gerichts.
Döbeln (18 Tsd.). Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen.
Würzen (16 Tsd.). Filz- und Tapetenfabrikation. Teppich¬
weberei.
Mittweida (13 Tsd.). Gewebeindustrie. Technikum.