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Ufer des Carpentaria-Golfs sind verschlammt und mit
Mangrowewaldungen bedeckt.
§ 226. Bodengestalt. Australien ist grösstenteils Flachland. Die
bedeutendsten Erhebungen weist der Südosten auf: die
Blauen Berge und die Australalpen.
§ 227. Die Bewässerung ist infolge der Regenarmut und bei
dem Mangel an Schneegebirgen eine sehr dürftige. Der
einzige Fluss von grösserer Bedeutung ist der von den
südöstlichen Gebirgen gespeiste Murray mit dem Darling.
Er hat eine Lauflänge von über 2000 km (doppelte
Länge des Rheines) und wird mit fiachgehenden Dampf¬
schiffen befahren; doch ist sein Wasserstand im Sommer
sehr wechselnd und sein Mündungshaff ist durch Barren
gesperrt.
Zahlreiche Seeen finden sich im Süden und im Innern
Australiens. Es sind meist flache Lachen salzigen Wassers,
die in der heissen Zeit sich in Salzsümpfe verwandeln.
§ 228. Klima. Der Wendekreis des Steinbocks teilt den Austral-
Kontinent so, dass 2/ó des Erdteils in der heissen, 3/5 in
dem warmen Teile der gemässigten Zone liegen. Die
charakteristischen Eigentümlichkeiten des australischen
Klimas liegen jedoch nicht in den Temperaturverhält-
nissen, sondern in der Verteilung der Niederschläge.
Das Festland hat vorwiegend trockenes, kontinentales
Klima, weil die Gebirge auf der Südostküste die Feuchtig¬
keit des Südostpassats so abhalten, dass nur die südöst¬
lichen Küstenlandschaften genügenden Regen empfangen,
das Innere aber fast leer ausgeht, es bleibt Steppe, ja
grösstenteils Wüste. — Die Insel Tasmania hat kühleres,
ozeanisches Klima.
§ 229. Die Bewohner Australiens (6 Mill.) scheiden sich in Ur¬
einwohner und Eingewanderte.
Die Ureinwohner sind die dunkelfarbigen Australneger,
deren Anzahl zur Zeit noch annähernd 50000 beträgt.
Sie stehen auf der niedrigsten Stufe der Kultur. In
kleinen Horden streifen sie noch heute im Innern des
Laúdes umher, wohnen in Höhlen und im Busch oder
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