Full text: Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie

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und von diesen ans wieder ans Tageslicht hervortreten. 
Nach der Temperatur unterscheidet man kalte und 
warme Quellen (Sprudel von Karlsbad, die warmen 
Quellen von Baden-Baden, Wiesbaden etc.). Quellen, die 
reich an mineralischen Bestandteilen sind, heissen 
Mineralquellen (Salz-, Schwefel-, Eisenquellen, Säuer¬ 
linge etc.). 
b) Die geographische Hauptfunktion der Strome besteht 
darin, dass sie das feste Land von dem Ubermass 
der Feuchtigkeit, die es aus den Wolken empfängt, 
befreien. Dabei können sie zugleich Kulturzwecken 
dienen : Wiesen, WTälder und Acker befruchten, 
Maschinen treiben und Flösse, Kähne und Schiffe 
tragen. Ein Kultur ström, der das Verkehrs- und Kultur¬ 
leben seines Gebietes zur vollsten Entwicklung bringen 
soll, muss günstiges Gefälle, gleichmässige Tiefe und 
Wasserfülle besitzen, frei von Wintereis sein und in 
ein verkehrsreiches Meer münden. So hat z. B. die 
kleine Themse für den Verkehr eine viel grössere Be¬ 
deutung als die grosse Wolga, als der noch grössere 
Ob und andere Flüsse. — In den Kulturländern hat 
man sich bemüht, die durch die Natur geschaffenen 
Wasserwege mit Hilfe von Kanalbauten und Strom¬ 
regulierungen noch zu vervollkommnen (Holland, 
Frankreich, England, Deutschland, China). 
c) Die Binnenseeen haben als kleine Verkehrsflächen für 
den Lokal verkehr oft grosse Bedeutung (Schweiz, 
Schweden, Russland, Nordamerika). 
d) Die Sümpfe (Weichböden) bilden in ähnlicher Weise 
wie die Wüsten die grössten Hindernisse des Verkehrs. 
In den gemässigten Klimaten hat man zuweilen mit 
gutem Erfolge versucht, sie durch künstliche Ent¬ 
wässerung in fruchtbaren Boden zu verwandeln 
(Preussen, Holland, Ungarn). Von Natur sind die 
Weichböden nur insofern produktiv, als sie den aus 
abgestorbenen Pflanzen gebildeten Torf liefern. 
§ 36. Das Klima der Landräume, d. h. die Wärme-, Wind- 
und Feuchtigkeits-Verhältnisse derselben, ist für die
	        
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