23
und von diesen ans wieder ans Tageslicht hervortreten.
Nach der Temperatur unterscheidet man kalte und
warme Quellen (Sprudel von Karlsbad, die warmen
Quellen von Baden-Baden, Wiesbaden etc.). Quellen, die
reich an mineralischen Bestandteilen sind, heissen
Mineralquellen (Salz-, Schwefel-, Eisenquellen, Säuer¬
linge etc.).
b) Die geographische Hauptfunktion der Strome besteht
darin, dass sie das feste Land von dem Ubermass
der Feuchtigkeit, die es aus den Wolken empfängt,
befreien. Dabei können sie zugleich Kulturzwecken
dienen : Wiesen, WTälder und Acker befruchten,
Maschinen treiben und Flösse, Kähne und Schiffe
tragen. Ein Kultur ström, der das Verkehrs- und Kultur¬
leben seines Gebietes zur vollsten Entwicklung bringen
soll, muss günstiges Gefälle, gleichmässige Tiefe und
Wasserfülle besitzen, frei von Wintereis sein und in
ein verkehrsreiches Meer münden. So hat z. B. die
kleine Themse für den Verkehr eine viel grössere Be¬
deutung als die grosse Wolga, als der noch grössere
Ob und andere Flüsse. — In den Kulturländern hat
man sich bemüht, die durch die Natur geschaffenen
Wasserwege mit Hilfe von Kanalbauten und Strom¬
regulierungen noch zu vervollkommnen (Holland,
Frankreich, England, Deutschland, China).
c) Die Binnenseeen haben als kleine Verkehrsflächen für
den Lokal verkehr oft grosse Bedeutung (Schweiz,
Schweden, Russland, Nordamerika).
d) Die Sümpfe (Weichböden) bilden in ähnlicher Weise
wie die Wüsten die grössten Hindernisse des Verkehrs.
In den gemässigten Klimaten hat man zuweilen mit
gutem Erfolge versucht, sie durch künstliche Ent¬
wässerung in fruchtbaren Boden zu verwandeln
(Preussen, Holland, Ungarn). Von Natur sind die
Weichböden nur insofern produktiv, als sie den aus
abgestorbenen Pflanzen gebildeten Torf liefern.
§ 36. Das Klima der Landräume, d. h. die Wärme-, Wind-
und Feuchtigkeits-Verhältnisse derselben, ist für die