Full text: Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie

ein wesentliches Hindernis entgegen. Die den Völker- 
verkehr hemmende Hochebene ist nur in mässiger Aus¬ 
dehnung vorhanden. Die Tiefländer zeigen an ihrer 
Oberfläche meist lockere Bodenschichten, die sich zum 
Ackerbau oder zur Forstwirtschaft mehr oder minder 
eignen. 
Den Grundstock des europäischen Gebirgssystems 
bilden die Alpen. Sie ziehen sich vom Meerbusen von 
Genua in einem Bogen, gegen Osten breiter, aber auch 
niedriger werdend, bis gegen die Donau; ihr höchster 
Berg ist der Montblanc, 4800 m. Man unterscheidet die 
Alpen nach ihrer wagerechten Ausdehnimg als West-, 
Gentrai- und Ostalpen, nach ihrer senkrechten Ausdehnung 
als Vor-, Mittel- und Hochalpen. 
Die Voralpen (bis 1500 m Höhe) umfassen den niederen 
Teil des Gebirges. Ihre Hügel und Berge sind mit 
Laub- und Nadelwäldern bestanden ; in den Thälern ge¬ 
deihen Getreide, Obst und Wein. Sie sind daher auch 
hauptsächlich das Gebiet der Ansiedelungen, Dörfer und 
Städte. 
Die Mittelalpen (bis 2500 m Höhe) sind reich an guten 
Wiesen (,,Almen"), welche die Weideplätze zahlreicher 
Viehherden bilden, die hier vom Frühjahr bis zum Herbst 
weiden (Semrwirtschaft). 
Die Hochalpen (über 2500 m hoch) ragen mit ihren 
Gipfeln in die Region des ewigen Schnees hinein. Hier 
ist das eigentliche Gebiet der Gletscher und Lawinen. 
An Wegsamkeit übertreffen die Alpen alle Hochgebirge 
der Erde. Dies hat seinen Grund in der reichen Thal¬ 
bildung und der tiefen Einsattelung der Kämme. Der 
Wegsamkeit entspricht der Reichtum an Verkehrsstrassen. 
Die ältesten derselben führen über die Pässe (grosser 
und kleiner St. Bernhard, Simplón, Splügen, Stilfser 
Joch etc.). Dem Weltverkehre dienen die grossartig an¬ 
gelegten Alpenbahne?i mit ihren mächtigen Tunnels : die 
Mont - Cenisbahn, St. Gotthardbahn, Brennerbahn, 
Semmeringbahn und Arlbergbahn.
	        
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