Die WelfhcindelS'flrfikel,
i.
Pflanzcn=Robftoffc.
Ä. Baumwolle.
a) Naturgeschichtliches. Die Baumwolle kommt als Baum, Kraut und
Strauch vor, jedoch tritt die Strauchform bei der Baumwolle als Kulturpflanze
durchaus in den Vordergrund. Infolge des Kultureinflusfes gibt es fehr viele
Arten; man hat bis zu 42 unterschieden. Daher kommt es auch, daß sie in
kälteren Gebieten als einjährige, in warmen als mehrjährige Pflanze auftritt.
Die Frucht ist eine walnuß- bis hühnereigroße Kapsel, die zur Reifezeit
aufspringt und deren 3—5 Fächer je 7 oder mehr Samenkörner, die wie
Apfelkerne aussehen, enthalten. Die Körner sind mit einer feinen, 1—4 cm
langen, 10/iooo—40/iooo mm starken Faser, der Baumwolle, umhüllt.
Unter dem Mikroskop ist zu erkennen (Abb. 1), daß die Faser, Staple
genannt, meist flach zusammengedrückt und vielfach gewunden erscheint. Sie besteht
fast aus reiner Zellulose.
Lebensbedingungen.
Die Baumwolle liebt ein
warmes, nickt zu trockenes
.Klima und ist nahezu mit
jedem Boden zufrieden. Am
besten gedeiht sie in Fluß- d
Niederungen und Flachlän¬
dern auf sandigem, wasser-
durchlässigem Boden. Feuch-
tigkeit zur Saatzel^und
"Trockenheit zur Zeit der
Erntebegünstigen ihrWachs-
tum. Da sie von der Saat
bis zur Ernte 6—8 Monate
benötigt, kommt sie in Ge-
bieten der gemäßigten und?
der kalten Zone nicht mehr
fort, ihr Anbaugebiet hört
mit dem 35. bis 40. Breiten-
grade auf. Abb. i.
Beeinträchtigungen a- normale Baumwolle; b. besonders gut gewachsene Faser!
desBaumwollbaues ent- C' ^°*et mtt *tar£ verengtem Jnnenraum (Lumen); d. Faser-Spitzen;
e. „Tote" Faser (nicht völlig entwickelt).