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Die Staaten Europas.
b) Königreich Portugal.
92 500 qkm, über 51/2 Mill. Einw., auf 1 qkm 60 Einw.
Ackerbau und Viehzucht, die Hauptnahrungsquellen, sind sehr vernach-
lässigt; in neuerer Zeit aber zeigt sich da? Bestre en nach einer besseren Be-
wirtschaftung des Bodens. Der Ackerbau erstreckt sich vorwiegend ans Wein-,
Südfrucht- und Olivenanbau; Getreide muß eingeführt werden. Tie wichtigsten
Zweige der Viehzucht sind Schaf- und Seidenraupenzucht.
An mineralischen Schätzen gewinnt man besonders Seesalz.
Die Industrie zeigt nur in Opvrto einige Entwicklung, namentlich in der
Baumwoll-, Woll- und Seidenindustrie.
Der Handel krankt an dein mangelhaften Verkehrswesen; in neuerer Zeit
geschieht viel für Straßen- und Eisenbahnbauten. Der Seehandel ist von
geringer Bedeutung und wird meistenteils von Engländern betrieben. Aus-
snhrgegenstände: Wein (Portwein, Malvasier), £)l, Südfrüchte, Kork¬
rinde usw.
Der Kolonialbesitz (über 2 Mill. qkm mit 7V4 Mill. Einw.) ist Wirtschaft-
lich wenig bedeutend. Die wichtigsten Kolonien sind die Kapverdischen Inseln,
die Guinea-Juselu imb Mosambik in Afrika, Goa in Vorderindien und Macao
in China.
Lissabon an der Bucht der Tajomündung, 360.-E. Residenz. Wichtigster
Seehandelsplatz. Ansgaugspuukt überseeischer Dampferlinien.
Porto (Oporto) an der Mündung des Dnero, 170. E. Zweiter Handels-
Hafen. Ausfuhr von Portwein. Jndnstrietätigkeit.
Setnval. Seehandelsplatz. Wein- und Salzausfuhr.
Die Jufeln Madeira und die Azoren, die von den Portugiesen zu
Europa gerechnet werden, erzeugen Südfrüchte itnb Wein.