28 I Teil. Zweiter Abschnitt.
Erfurt (l 10000), Freyburg a. d. Unstrut, Zeitz, Weißenfels, Apolda, Jena, Merseburg,
Halle (180000), Nordhausen; — Klausthal, Zellerfeld, Andreasberg, Goslar, Mansfeld,
Eisleben; — Braunschweig (150000), Peine, Hildesheim (50000), Magdeburg (280000),
Halberstadt, Aschersleben, Quedlinburg, Staßsurt, Leopoldshall, Helmstedt.
Freiberg i. S., Annaberg, Chemnitz (300000), Zwickau (75000), Dresden (550000),
'Markneukirchen, Klingenthal, Glashütte, Plauen (120000), Gera(50000), Greiz, Altenburg;
— Riesa, Borna, Leipzig (600000), Meißen, Dessau (55000), Zerbst, Torgau,
Die Betrachtung unseres Gebietes hat ergeben, daß es nicht nur land-
schaftlich, sondern auch wirtschaftlich eine Einheit bildet. Der Boden ist im
ganzen Hügel- und Flachland sehr fruchtbar und wird überall mustergültig
bearbeitet. Die Gebirge sind mit Wald bedeckt und zeichnen sich durch rege
Industrie aus. An Bodenschätzen sind Salz (Kali) und Braunkohle weit ver-
breitet. Die Industrie ist daher im ganzen Gebiet zu hoher Blüte entfaltet,
gründet sich teils auf die Erzeugnisse der Landwirtschaft und des Bergbaues,
teils auf den Fleiß der Bewohner und hat eine große Bevölkerungsdichte
im Gefolge. Das Königreich Sachsen ist mit 320 Einwohnern auf 1 qkm
(Deutschland 120) der dichtest besiedelte Staat des Reiches. Der lebhaften
Industrie entspricht der gut entwickelte Verkehr, besonders in der sächsischen
Hälfte des Gebietes.
F. Die SchUTiTche Bucht und ihre kanägebirge.
Die Schlesische Bucht zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit Sachsen. Hier
wie dort wird das Land im Süden durch eine hohe Gebirgskette abgeschlossen,
der sich im N. ein Hügelland vorlagert. Aber das schlesische Gebirge, die
Sudeten, zeigt nicht die Geschlossenheit des Erzgebirges; es zerfällt vielmehr
in eine Reihe einzelner Gebirgszüge (aufsuchen und nennen!), unter denen das
Riesengebirge das höchste deutsche Mittelgebirge ist (Schneekoppe 1600 m).
Durch die Oberschlesische Platte im 0. und den südlichen Landrücken im NO.
wird die Bucht mit der Oder als Mittellinie an drei Seiten abgegrenzt. Wirt-
schaftlich gehören die Ober- und Niederlausitz im W. noch zu ihr.
1. Die Sudeten.
Bodenbenutzung. Ein Vergleich mit dem Erzgebirge zeigt, daß der Ab-
fall der Sudeten nicht wie dort allmählich erfolgt und keine hochflächenartigen
Gebilde erzeugt. Die Höhenzüge sind durchweg echte Kammgebirge mit reichem
Waldwuchs auf den Höhen, Wiesen an den Hängen, die zur Rinderzucht
Veranlassung gegeben haben, und Ackerbau in den Vorbergen. Neben Roggen
und Kartoffeln wird am ganzen Gebirgsrande Flachs gebaut (warum? vgl.
Teutoburger Wald S. 21).
Bodenschätze und Industrien. Von großer Bedeutung für die Ent-
wicklung der Industrie ist das Steinkohlenlager in dem hufeisenförmigen
Waldenburger Berglande, das damit zum wirtschaftlichen Mittelpunkte des
Landes wird. Ihm verdankt hauptsächlich die Maschinenindustrie in Walden-
bürg, Breslau und Schweidnitz ihr Entstehen. Weniger wichtig ist die Braun-
kohlengewinnung bei Görlitz an der Neiße. Der Reichtum der Vorberge an