Das Küstenland erhält nur selten Regen und ist daher dürr und sandig. Je
weiter man aber zu den Hochebenen des Innern emporsteigt, desto grüner und srucht-
barer wird das Land, weil es hier schon öfters im Jahre regnet. Die Bewohner
dieses Landstriches (Damaraland) sind die schwarzbraunen Herero. Ihr ganzer Reich-
tum besteht in Rindern, Schafen und Ziegen, und mancher besitzt Herden, die nach
Tausenden zählen. Die Gespräche der Herero drehen sich meist um ihre Ochsen und
Kühe. Sie leben meist von der Milch ihrer Tiere und von Wild. Ein Kalb oder
ein Lamm wird nur geschlachtet, wenn ein Begräbnis oder sonst ein Fest gefeiert wird.
Fehlt es einmal an Milch, dann leiden sie lieber Hunger, als daß sie eins ihrer Tiere
töten sollten, um sich einmal satt zu essen. — Schon seit den vierziger Jahren sind
deutsche Missionare in diesen Gebieten thätig. Von den Stationen Bethanien, Bersaba,
Gibeon, Neu-Barmen n. a. aus wird die christliche Lehre verbreitet, und Blutrache,
Diebstahl und Gespensterfurcht nehmen mehr und mehr ab.
5. Die Bewohner Südafrikas waren ursprünglich die armseligen Buschmänner und
Hottentotten, die aber ums Jahr 1600 teilweise von den Kaffern verdrängt wurden. Im
17. Jahrhundert nahmen holländische Boeren [bnren], ums Jahr 1800 die Engländer
das Land in Besitz. Die jetzigen Bewohner sind größtenteils Engländer. Außer ihnen
giebt es noch Deutsche, Kaffern und Hottentotten.
Die Kaffern bewohnen den Südosten Afrikas und bilden viele Stämme, von
denen die Zulnkaffern (in Natal) die wildesten sind. Sie haben sämtlich eine dunkel-
braune Haut, die mit Tierfett beschmiert und mit roter Erde bemalt wird. Ihre
Hütten haben wie die der Hottentotten die Form eines Bienenkorbes 10—20 solcher Hütten
Hottentottenlraal.
btlbert einen „Kraal", in dessen Mitte der gemeinschaftliche Viehhof liegt. Der aame
Reichtum des Kaffern besteht m Rindern; stirbt ihm eins davon, so beweint er es oft