fullscreen: Erbauliches und Beschauliches (Teil 1, [Schülerbd.])

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specie, davon Utraquisten) verabreicht werden müsse. Nach einigem Zögern trat Hus 
dieser Lehrmeinung bei. 
Ohne Rücksicht auf den von Sigismund ausgefertigten Ge- 
leitsbrief, wurde Hus in Constanz gefangen gesett und mehreren Ver- 
hören unterzogen. Ein gleiches Schicksal sollte auch seinem Freunde 
und Begleiter Hieronymus von Prag bereitet werden, aber dieser 
wusste sich durch die Flucht zu retten. Hus vertheidigte seine Lehren 
geschicktt und standhaft und verlangte stets, aus der heiligen Schrift 
widerlegt zu werden. Seine Gegner, darunter Gerson (eigentlich Jean 
Charlier), forderten aber unbedingten Widerruf und als Hus diesen 
verweigerte, verurtheilte man ihn zum Tode auf dem Scheiterhaufen, 
worauf seine Asche in den Rhein gestreut wurde. Hierauf kehrte Hiero- 
nymus nach Constanz zurück und wurde, als er sich freimüthig zu 
1116. Husens Grundsätzen bekannte, ebenfalls verbrannt. 
Nun ward zur endlichen Lösung des Schismas geschritten und 
zunächst Benedict XUI. abgesett. Eine Partei des Coneiliums trat 
mit der Forderung hervor, dass die Reform der Kirche an Haupt und 
Gliedern vor der Wahl des neuen Papstes vorgenommen werden 
müsse. Die ultramontane Partei wusste aber das Gegentheil durchzu- 
setzen und brachte schließlich die Reform zum Scheitern. Martin V. 
(1417-1431), der neu erwählte Papst, gerieth bald mit dem Concilium 
in Conflict, löste dasselbe auf und schloss mit den einzelnen Nationen 
Concordate ab, welche hinsichtlich des Zustandes der Kirche im wesent- 
lichen alles beim alten ließen. Die Lösung der Reformfrage ward auf 
1431. ein künftiges Concil verschoben, das erst 1431 in Basel zusammentrat. 
. Die Verhandlungen über den Landfrieden, welche in Constanz eingeleitet 
wurden, blieben ohne jedes Resultat. Eine Einigung der Fürsten kam nicht zustande, 
weil diese eine Vermehrung der königlichen Rechte um jeden Preis fernhalten wollten. 
In Böhmen hatte die Verurtheilung des Johannes Hus eine ungeheure 
Gährung und Aufregung erzeugt. Es bildete sich ein husitischer Herrenbund und der 
versammelte Landtag sandte an das Coneil einen energischen Protest gegen die Hin- 
richtung des populären Reformators. König Wenzel ließ die husitisch gesinnte Partei 
sich ungestört ausbreiten und blieb mit den Häuptern derselben, Nikolaus von Husinec 
und Johann Zizka von Troenow, in Verkehr. Erst als Sigismund Ein- 
sprache erhob und mit einem Kreuzzuge drohte, ergriff Wenzel Maßregeln, welche die 
Macht der husitischen Partei vernichten sollten. Die Parteihäupter wurden vom Hofe 
verbannt und alle Husiten in gewaltthätiger Weise aus ihren Stellen und Ämtern 
verdrängt. Die ausgetriebenen husitischen Prediger sammelten ihre eifrigsten Anhänger 
auf einem Plateau an der Luznic, wo sie ein Lager aufschlugen und diesem den 
Namen Tabor gaben (Begründung der heutigen Stadt dieses Namens). Die begonnene 
ungestüme Reaction verschlimmerte die Verhältnisse wesentlich. Als eine husitische 
1415. 
1418.
	        
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