Anfangsgründe der physischen Geographie. 13
sind langgestreckt, und ihre Reihe ist entweder mit der Küste
gleichlaufend (Nordseeinseln), oder sie erscheinen als Fort-
schling der Bergketten des benachbarten Festlandes (die Cy-
kladen an den Küsten Griechenlands). Die oceanischen Inseln,
einzeln in der Regel von rundlichem Umriß, sind meistens
zu Gruppen vereinigt (Sandwichinseln). — Von besonders
eigentümlicher Entstehungsart und Form sind die Korallen-
inseln (vgl. Fig. 5 und 6).
Fig. 5. InsklWhite-Sunday (Nicdr. Inseln). Fig. G. Jnftl Bola Bola (Gescllschaftsinftln).
SZ. Gemäßer des Festlandes.
§. 11. Regen und Änellen. (G. Z. 13.) Das
Meer ist die Mutter aller Gemäßer des Festlandes. Unter
der Einwirkung der Sonnenwärme erheben sich, besonders in
den wärmeren Gegenden, große Massen süßen Waßers als
Dampf bis zu bedeutender Höhe in die Atm osphäre, werden
hier zu Wolken verdichtet, die der Wind fortführt, bis sie
sich soweit verdichtet haben, daß das Waßer, in flüßiger oder
^ fester Form als Regen oder Schnee zur Eröe herabstürzt.
Die Menge des auf solche Weise der Erdoberfläche zurück-
gegebenen Waßers wird auf täglich 5 Kubikmeilen geschätzt.
Ein Theil dieses Niederschlags dringt in die Erdoberfläche
ein, sammelt sich aus fernem unterirdischen Wege zu Waßer-
ädern und tritt zuletzt wieder iu Gestalt von Quellen zu
Tage. Die verschiedenen Quelleu zeigen wesentliche Unter-
schiede hinsichlich des Wärmegrades, wie in Bezug aus die
Stoffe, die ihr Waßer aus dem Innern der Erde mitbringt.
(Warme Quellen, Salz- und Schwefelquellen, Sauerbrunnen
u. s. w.)
§. 12. Flüße nnd Seen. (G. §. 14.) Das Waßer
der hervorbrechenden Quellen sucht nun, durch die Schwer-
kraft geleitet, die jedesmal tiefste Stelle des Bodens auf
und erreicht, wenn es nicht im Glntfande der Wüste ver-
dunstet, zuletzt wieder das Meer oder sammelt sich iu großen