Full text: Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien (Bd. 1)

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Fischreichtum des Meeres angelockt werden. Sprich über die Tierwelt von 
Deutsch-Südwest-Afrika I 
Die Einwohner. Die Bewohner von Deutsch-Südwest-Afrika sind 
zum größten Teile Neger. Es wohnen hier auch Hottentotten, Busch- 
männer (Abb. zeigen!) Boeren (Buren) und Europäer. Schildere 
die Beschaffenheit und das Aussehen der Neger! Hautfarbe dunkel bis 
schwarz, kurzes, stark gekräuseltes Haar, spärlicher Bartwuchs, vortretender 
Oberkiefer, schiefe Stellung der Zähne usw. Die Neger in Südwest- 
Afrika gehören vorzugsweise drei Stämmen an. 
a) Tie Ovambo-Neger. Der wichtigste und am meisten ge- 
hobene Negerstamm sind die Ovambo-Neger (Namen anschreiben!) 
Ihre Wohnungen sind sauber gehalten; wohlgepflegte Äcker und Wiesen um- 
geben sie meistens. Die Ovambo-Neger sind gute Ackerbauer und deshalb 
ein arbeitsamer, seßhafter, friedliebender und ehrlicher Volksstamm. Be- 
sonders bauen sie Hirse und Getreide, aber auch Tabak zum Selbstgebrauch. 
An Haustieren züchten sie besonders Rinder und Schweine. Die Ovambo 
führen ein geordnetes Familienleben und sind mitleidig gegen Kranke 
und Schwache (trifft bei den andern Negerstämmen nicht zu). Schildere die 
Ovambo-Neger! 
b) Die Hereros. Den Ovambo-Negern verwandt sind die 
Hereros, die in Damaraland (zeigen!) wohnen. Sie haben schwarze 
Hautfarbe. Sie sind vorzugsweise Viehzüchter, ihre Herden führen 
sie von Weide zu Weide; sie sind also Nomaden. Was verstehst du unter 
Nomaden? — Was für Wohnungen werden daher die Hereros haben? 
Leichte Zelte usw. Die Hereros treiben auch Handel und suchen dabei 
auf jede nur mögliche Weise zu betrügen. Sie sind kräftig und bescheiden, 
heiter, gesellig und sehr sparsam; deshalb sind sie so reich an großen 
Viehherden. Sprich über die Hereros! — 
c) Die Nama-Neger. Die Nama sind Hottentotten. Ihre 
Körperfarbe ist hell. Sie sind ein träges, schmutziges und vielfach 
räuberisches Volk. Nur der bittere Hunger kann sie bewegen, etwas 
Mais, Kürbisse und Getreide anzubauen oder bei den Missionaren Arbeit 
zu suchen. Leidenschaftlich sind viele dem Trünke ergeben; um Brannt- 
wein zu kaufen, veräußern sie alles, was sie haben. Am liebsten ziehen 
sie in Horden umher, um in den Wäldern zu jagen oder zu rauben (bei 
den Ansiedlern). Zwischen ihnen und den Hereros herrscht große Feind- 
schaft. Sie führen einen ununterbrochenen Vernichtungskrieg gegeneinander. 
Schildere die Nama-Neger! 
Die Kleidung der Neger ist sehr notdürftig, sie besteht gewöhnlich 
aus einem Stück Zeug, das um die Hüften befestigt ist. Jedoch macht 
sich bei ihnen der Einfluß der Europäer und der Missionare immer mehr 
geltend; denn viele von ihnen tragen schon jetzt europäische Kleidung. 
Ihre Nahrung besteht in Feldfrüchten, die oft ohne Anbau gut gedeihen. 
Außerdem genießen sie das Fleisch von Ziegen, Rindern, Hühnern und 
jagdbaren Tieren. Gib an, was du von den Negerstämmen Deutsch-Slldwest.Afrikas 
vernommen hast! — 
Die Gesamtzahl der Eingeborenen schätzt man höchstens auf 
300 000 Seelen. Weiße zählt man gegen 4000, davon sind etwa
	        
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