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germanischen Europa, die Rhone dagegen mit den romanischen Staaten.
Loire und Garonne stellen die Verbindung her zwischen dem Norden und
Süden Frankreichs. Der Wert der Flüsse wird noch dadurch unterstützt,
daß man die einzelnen Ströme untereinander durch Kanäle verbunden
hat (nennen!). So kann man die Waren sehr billig auf dem Wasser-
wege von Paris nach Lyon oder von Lyon nach Bordeaux befördern.
Handel und Verkehr werden in Frankreich ferner durch ein dichtes Eisen-
bahnnetz gefördert. Von Paris aus gehen Bahnen nach allen Seiten.
Gib die bedeutendsten Eisenbahnlinien in Frankreich an! Paris—
Straßburg, Paris—Lyon und Marseille, Paris—Bordeaux usw. Bedeutsam
sind auch die Bahnen, die Frankreich mit Spanien (zu beiden Seiten
der Pyrenäen — zeigen!) und mit Italien (Mont Cenis usw.) verbinden. —
Zeige und nenne die bedeutendsten a) Seehandelsplätze —
b) Landhandelsplätze! a) Marseille, Le Havre, Dünkirchen, Roueu,
Calais, Bordeaux usw.; d) Paris, Lyon, Lille, Orleans, Nancy usw.—
Gib an, welche Waren Frankreich ausführt! — Die Haupt¬
verkehrsländer für Frankreich sind England, Deutschland und Belgien.
Frankreich besitzt eine mächtige Handelsflotte, die an Zahl nur von
der Handelsflotte Englands (15 489 gegen 20196 Schiffe) übertroffen
wird, an Tragfähigkeit aber der von Deutschland (1387 gegen 2469 Taus.
Reg.-Tonnen netto) sogar weit nachsteht. Geschützt wird Frankreichs
Handelsflotte durch eine starke Kriegsflotte. Infolgedessen konnte
sich der Handel Frankreichs weit ausbreiten. Frankreich war auch in der
Lage in fremden Erdteilen Länder zu erobern und da Kolonien zu
gründen. Frankreich besitzt darum doppelt soviel Kolonialbesitz
wie Deutschland (6 gegen 28/* Mill. qkm mit 49 gegen 14 Mill. Einw.)
Es besitzt Kolonien in Afrika (Algerien, Tunis, Franz. West-Afrika,
Franz. Kongo usw.) in Asien (Franz. Hinter-Jndien, Anam usw.) und
in Amerika (Franz. Guayana, Kleine Antillen usw.) Diese Kolonien
spenden dem Mutterlande großen Nutzen. — Wiedergabe.
Gib an, welche Waren wir von Frankreich beziehen!
Wolle, Wein, Häute, Rohseide, Pariser Artikel, Branntwein (Kognaks)
usw.*) — Gib an, welche Waren aus Deutschland nach
Frankreich ausgeführt werden! Steinkohlen, Koks, Maschinen,
Metallwaren, Bücher, Gold- und Silberwaren usw. Die Handels-
beziehungen Deutschlands zu Frankreich waren bis in die letzte Zeit in-
folge der gespannten politischen Beziehungen beider Länder verhältnismäßig
gering; doch zeigt sich in neuerer Zeit ein Fortschritt zur Besserung. —
Wiedergabe.
') Wir beziehen aus Frankreich (1905): Wolle (36), Wein (17,8),
Häute (14,7), Rohwolle (IL,8), Kalbfelle (10,3), Motorwagen (9,7), Rohseide (8,9),
Sämereien (8,1), Edelsteine, Perlen usw. (7,4), Pferde (6,3), Gemüse (5,9), Gold (5,9),
Schaumwein (5,6), Seide (5,6), Seidenwaren (5,3), Leder (4,8), Bücher (4,6), Ölkuchen
(4,3),Branntwein (3) usw. — für 409 Mill. Mark. — Deutschland liefert an Frank-
reich: Koks (23,3), Kohlen (18,9), Häute (17,4), Maschinen (15,7), Kunstwolle (6,6),
Halbseidenw. (6,2), Wollwaren (6,1), Eisenerze (5,1), Metalle (4,9), Lokomotiven und
Motorrc. (4,8), Leder (4,2), Grobe Eisenw. (4,1), Spielzeug (4), Bücher (3,8), Bilder
(3,3), Kupfer (3), Farbstoffe (2,8), Hopfen (2,5) usw. — für 293,5 Mill. Mark.
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