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d?b) Pfalz. 
Vodengestalt. Dem Rheine entlang breitet sich zwischen Basel und 
Mainz die Oberrheinische Tiefebene ans. Ihr bayerischer Teil wird 
im Westen begrenzt von der Hardt; sie hat im Donnersberg (680 m) ihre 
höchste Erhebung; im Osten ist der Rhein. Den südwestlichen Teil der Pfalz 
bildet ein wellenförmiges Hügelland, der Westrich. 
Bewässerung. Der Rhein entspringt ans dem St. Gotthard in der 
Schweiz, durchströmt den Bodensee, wendet sich bei Basel nordwärts, fließt 
an der Ostgrenze der Pfalz vorüber und ergießt sich nach längerem Laufe in 
die Nordsee. 
Die Nebenflüsse, welche ihm aus der östlich eu Pfalz zukom- 
men, sind: die Lanter, die Queich, die Speyer und die Isen ach. 
Die Nahe ist ans kurze Strecke Grenzfluß gegen Preußen; sie nimmt 
den Glan auf und mündet bei Bingen in den Rhein. Die Blies durch- 
zieht deu Westrich und geht bei Saargemünd in die Saar; diese läuft in 
die Mosel, den größten linksseitigen Nebenfluß des Rheins. 
Klima. Natnrerzeugnisse und Erwerbsverhältnisse. Die Tiefebene 
hat ein sehr mildes Klima und aus reichende Niederschläge. Sie 
liefert vor allem Getreide. 
An den Bergabhängen, namentlich zwischen Neustadt uud Dürkheim, ge- 
deihen treffliche Weine; eßbare Kastanien, Stein- und Kernobst 
gibt es in Menge, ebenfo Gemüse und Sämereien. Im sandreichen 
Boden erzielt man reichlich Tabak. Die Steinbrüche an der Hardt liefern 
gute S a ndst e ine. 
Der Westrich hat mehr Regen und Schnee nnd eine geringere 
Wärme als die Ebeue. Der Boden ist nur mäßig ergiebig. Doch 
baut man in den geschützteren Thälern und Niederungen noch viel 
Obst nnd Getreide, so im Queich- und Glanthale vortreffliche Kirschen, 
bei Landstuhl süße Kastanien. Das Bergland ist, namentlich gegen Norden 
zn, rauh und aus Waldwirtschaft, Steinbrecherei und Bergbau an- 
gewiesen. Es gibt gute Saud st eine und treffliche Thonerde. Bei St. Ingbert 
nnd Bexbach gewinnt man Eisenerze und Steinkohlen. 
In der Ebene nnd in den Thälern und Niederungen treibt man Rinder- 
uud Pferdezucht. Die meisten Städte der Psalz blühen infolge 
ihres regen Gewerbsteißes rasch aus. Das trifft vornehmlich auf 
Ludwigshafeu, Kaisers lautern, Zwei brücken und Pirmasens zu. 
Farben, Baumwollwaren, Maschinen, Lederwaren und Zucker sind 
die wichtigsten Erzeugnisse der ausgedehnten Industrie. 
Es gibt im Gebiete zahlreiche Laud- nnd Stadtbevölkerung und 
darum außer Ackerbaugebieten mehrere Gewerbebezirke. Das führt 
zum gegenseitigen Austausch der Erzeugnisse. 
Daneben wird eiu reger Handelsverkehr mit anderen Ländern 
gepflegt. 
Man führt ein: Weizen, Dinkel und Roggen, Salz, Kolonialwaren 
Baumwolle, Häute, Metalle uud Steiukohlen. 
Offinger-Engelbrechts Inbegriff u. s. w. 54. Aufl. ^G.ographie). 3 
»»tot.
	        
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