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3. Klima, Natnrerzengni sse und Erwerbsverhältnisse. 
Die Temperatur (der Wärmezustand) der Luft uud ihre Feuchtig. 
keit sind vor allem für das Klima maßgebend. Die Bestrahlung durch 
die Sonne, die Erhebung über den Meeresspiegel und der Schutz 
der Ebenen vor rauhen Winden durch die Gebirge sind nach beiden 
Seiten sehr bedeutungsvoll. Hiernach ist die Wärme in den Alpen am 
geringsten, steigt gegen die Donau zu, nimmt aber von hier an 
gegen den Jura, das Fichtelgebirg und den Böhmerwald wieder ab 
und zwar um so mehr, je größer die Höhenlage und je kleiner der Schutz vor 
Nord- und Ostwinden ist. Die höchsten Teile der Alpen, des Böhmerwaldes 
und des Fichtelgebirges haben die geringste mittlere Jahreswärme. Der wärmste 
Teil des Gebietes umfaßt das Donautal von der Lechmünduug abwärts und 
von der Bayerischen Hochebene das nordwärts der Amper- und Jnnmündung 
befindliche Stück. Weitaus am wärmsten ist aber das Gelände am Bodensee. 
Die Rege um enge ist in den r anheften Teilen am größten, in den 
mildesten am kleinsten. 
Die Wärme, die Niederschläge, die Bewässerung und der 
Boden sichern dem Gebiete gute Wälder und ergiebige Felder. 
In den Alpen sind drei Pflanzengürtel zu unterscheide«. Die untere 
Zone hat Laub- oder Nadelwald oder gemischten Bestand, die mittlere 
reichen Graswuchs, die obere kahles Gestein. In den tieferen Tälern 
lohnen sich Getreide- und Obstbau, also um Liudau, Füsseu, Nosenheim. 
Soweit der Wald reicht, ist die Gewinnung des Holzes die wich- 
tigste Erwerbsart. Die mittlere Zone bietet Weiden für das Vieh (Rinder, 
Schafe uud Ziegeu). Viehzucht und Milchwirtschaft (Butter- und 
Käsebereitung) sind hier die hervorragendsten Nahrungsquellen. 
Außer diesen allgemeinen Erwerbsarten des Gebirges finden sich 
noch besondere, welche örtlich an das Vorkommen wertvoller Mineralien 
und an die kuustvolle Bearbeitung der besseren Holzarten gebunden sind. 
Bei Berchtesgaden ist ein Steinsalzbergwerk; in Reichenhall, Traun- 
stein und Nosenheim befinden sich Salinen. (Salzgewinnung.) Im 
Alpenvorlande — bei Miesbach, Penzberg und am Peißenberg — gewinnt 
man Kohlen. 
Bei Fussen, Tegernsee uud Reichenhall bricht man Marmor. In 
Oberammergau blüht die Holzschnitzerei; in Mittenwald verfertigt man 
Musik-Instrumente (Geigen, Zithern, Gitarren). 
Der Schwäbische Jura ermöglicht Ackerbau, Viehzucht, Wald- 
Wirtschaft und Obstbau. An seinen Abhängen blühen Leinwand-, 
Banmwoll- und Wollwebereien. 
Der Fränkische Jura hat einen wenig lohnenden Ackerbau und eine 
nicht bedeutende Rinderzucht neben der allgemein verbreiteten Waldwirt- 
schaft. Die Weiden dienen vornehmlich der Schafzucht. Um Amberg 
treibt man Eisenbergbau und Eisengewinnung. 
Das Fichtelgebirge. Vergl. Seite 28!
	        
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