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Das Vogelsgebirg füllt den Raum zwischen Kinzig- und Niddatal aus.
Der Taunus reicht westwärts vom Niddatal bis zum Rheintal gegen-
über Bingen.
Der Wasgau begiuut an der Burguudischen Pforte zwischen Mül-
Hausen und Belsort, zieht sich nordwärts hin und endet an der Lauter.
Die Hardt macht mit ihren Ausläufern die Westgrenze der Tiefebene
zwischen dem Lantertal und dem Naheknie (oberhalb der Stadt Kreuznach).
Vom Nahekuie bis zur Nahemündung bei Bingen stößt noch der Huus-
rück an die Oberrheinische Tiefebene.
Bewässerung. Der Rhein entspringt in der Mitte der Alpen ans dem
St. Gotthard aus zwei Quellen, dem Vorder- und Mittelrhein. Diese
bilden den eigentlichen Vorderrhein, mit dem sich nach kurzem Lauf
der Hinterrhein vereinigt. In raschem Laufe eilt der Rhein dem Boden-
fee zu, welchen er durchströmt. Unweit Schaffhauseu bildet er einen Wasser-
fall. Darnach strömt er in ruhigerem Laufe bis Basel westlich. Hier weudet
er sich in knieförmsger Biegung nach Norden und betritt die langgestreckte
Oberrheinische Tiefebene. Bis zum Bodensee reicht der Hochrhein;
ihm folgt bis Bingen der Oberrhein, dann bis Bonn der Mittelrhein
nnd von hier an der Unterrhein.
Ans dem Schwarzwalde erhält der Rhein als Nebenflüsse die
Wutach, die Wiese, die Badische Kinzig, die Murg und den Neckar.
Das Fichtelgebirg sendet den Main, die Hohe Rhön die Hessische
Kinzig, der Vogelsberg die Nidda.
Jll, Lauter und Nahe münden auf der linken Seite in den
Rhein. Die Jll kommt vom Schweizer Jura, die Lauter von der
Hardt, die Nahe vom Hnnsrück. Vergl. S. 33.
Klima, Naturcrzeuguisse und Erwerbsverhältnisse. Die nördliche
Rheinebene hat unter alleu deutscheu Landschaften das mildeste Klima;
auch die Grenzgebirge sind nicht so rauh, wie die Höhen des Böhmer»
waldes, des Fichtelgebirgs und der Rhön. Wasgenwald und Schwarz-
wald haben beträchtliche Niederschläge, die Rheinebene ge-
ringere, besonders im nördlichen Teile.
Die Gebirge tragen große Wälder. Schwarz wald und Was gen-
wald haben vorwiegend Nadelholz, im westlichen Odenwald gibt es
üppige Laubwälder.
Der Fruchtbau ist im Schwarzwald wegeu des rauhen Klimas sehr
mühsam und beschränkt sich hauptsächlich auf Sommerroggen, Hafer und
Kartoffeln; die vielen Weideplätze hingegen begünstigen die Viehzucht, und
im Sommer trifft man darum aus dem Gebirge zahlreiche Viehherden an.
Die Ha np tnahr nng s qne l l e des Schwarzwälders ist der Forst. Das
gefällte Holz wird auf deu Flüssen hinab zum Rhein und weiter bis nach
Holland geflößt.
Der Odenwald hat freundliche, fruchtbare Täler und herrliche Laub-
Wälder. Der westliche Fuß des Gebirges, welcher am Rheintale steht nnd
Bergstraße genannt wird, ist mit Obstgärten und Weinbergen umsäumt.