Full text: Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre

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Was seht ihr neben euch, wenn die Sonne recht hell scheint? Erzählt, 
was ihr an enerm Schatten beobachtet habt! Sprecht von der Länge! 
von der Lage! von der Gestalt! Vergleicht den Morgenschatten mit 
dem Abendschatten! mit dem Mittagsschatten! Damit wir den Schatten 
recht genau beobachten können, habe ich in der Mitte dieses großen 
Kistendeckels einen Stift defestigt. Was seht ihr jetzt auf dem Deckel? 
Meßt den senkrechten Stift! (1 Dezimeter). Meßt seinen Schatten! Wie- 
vielmal so groß ist jetzt der Schatten als der Stift? Nun habe ich 
auf dem Deckel schon zwei Schattenstriche gemalt — den einen haben wir 
zu Wintersanfang und den andern zu Frühlingsanfang gemacht ver- 
gleicht sie! Wie groß ist der Schatten zu Anfang des Winters? wievielmal 
so groß als der Stift? (viermal). Wie groß ist dagegen der Schatten 
zu Anfang des Frühlings nur? (1 dem). Diese Schattenstriche sind 
genau mittags 12 Uhr gemacht worden — wie kann ich sie darum 
nennen? Was beobachten wir also an dem Mittagsschatten? Wie 
kommt das nun, daß der Mittagsschatten kleiner geworden ist? Wo 
stand die Sonne, als euer Schatten am größten war? Der Stand- 
Punkt der Sonne war tiefer. Wo stand die Sonne, als der Schatten 
kleiner war? wo steht sie, wenn er am kleinsten ist? Was erkenne ich 
also an dem großen Schatten? an dem kleinen Schatten? an dem 
kleinsten Schatten? Da nun auch die Mittagsschatten nicht gleichgroß 
sind, was kann ich da von der Mittagssonne sagen? Wann steht die 
Mittagssonne höher? Welche Mittagssonne hat den größten Schatten? 
Warum ist der Mittagsschatten zu Anfang des Frühlings kleiner? Was 
erkennen wir also an diesem kleineren Mittagsschatten? Ich will euch 
das jetzt noch durch ein Bild deutlich machen: Ich male den Schatten- 
messer an die Wandtafel. In die Mitte male ich den Stift so groß 
wie er in Wirklichkeit ist; wie lang muß ich nun den Schattenstrich für 
den Winter malen? Wo der Schatten ist, dahin treffen die Sonnen- 
strahlen nicht; nun ziehe ich den ersten Sonnenstrahl als eine gerade 
Linie über die Spitze des Stiftes hinaus, und an das Ende dieser 
Linie male ich die Wintersonne. Weiter ziehe ich vom Ende des 
Mittagsschattens zu Anfang des Frühlings eine gerade Linie über die 
Spitze des Stiftes hinaus, und an das Ende male ich die Frühlings- 
sonne. Was erkennt ihr an diesem Bilde ganz deutlich? (Die Frühlings- 
sonne steht höher als die Wintersonne.) 
An dem kleineren Mittagsschatten merken wir, daß die Früh- 
lingssonne höher am Himmel steht als die Wintersonne. 
Was ist nun aber die Folge davon? Zu welcher Tageszeit ist 
es am wärmsten? Welchen Standpunkt hat aber die Sonne zu Mittag? 
Wann haben wir die wenigste Wärme? Wo steht die Sonne am 
Morgen? Weshalb wird es also zu Mittag wärmer sein? Wieviel 
Wochen sind nun schon seit Anfang des Frühlings vergangen? Was 
habt ihr während dieser x Wochen an der Wärme beobachtet? Was 
wird die Ursache davon sein, daß die Wärme zugenommen hat? Ver- 
gleichen wir den heutigen Mittagsschatten mit dem zu Anfang des 
Frühlings — welcher Unterschied? Was schließen wir daraus, daß der
	        
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