Full text: Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen

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Teile im Regierungsbezirk Aachen liegt. Ihr Hauptrücken, die Schneifel d. i. 
Schneeeifel, ist mit der Südgrenze des Bezirks gleichlaufend (parallel). Der 
Höhenzug zwischen der Olef- und der Urftquelle ist der höchste Bergrücken des 
ganzen Bezirks. Welche Richtung hat er? Der höchste Punkt ist der sog. 
Weiße Stein (691 m), an dem 4 Flüsse entspringen. Welche? — Nördlich von 
der Linie, die die Orte Enpen, Langerwehe und Nideggen bilden, liegt das 
Hügelland. Das Flachland beginnt nördlich van der Linie, die durch die Orte 
Herzogenrath, Langerwehe und Düren gebildet wird. Welche Bodengestaltung 
hat das Dreieck, das durch die Orte Eupen, Langerwehe und Herzogenrath an- 
gegeben wird? Das Dreieck, das zwischen Langerwehe, Düren und Nideggen 
liegt? Welche Figur bildet das Flachland? Gib die dreifache Boden- 
gestaltung des Bezirks an! 
Das Gebirgsland unseres Bezirks besteht hauptsächlich aus Schiefer und 
ist ein Teil des großen Rheinischen Schiefergebirges. Das Hohe Benn besteht 
ebenfalls aus Schiefer, ist aber im südwestlichen Teile (zwischen Montjoie, Eupen, 
Spa und Malmedy) vielfach mit einer Schicht Torf überzogen. Die Bildung 
des Torfes wird dadurch gefördert, daß die Unterlage, der Schieferton und ähn- 
liches Gestein, das Wasser nicht durchfließen läßt. Auf dein Venn selbst gib t 
es daher wenig Pflanzenwuchs; nur Torfmoore, Heidengestrüpp und graue 
Binsen findet man auf der weiten Fläche. Zwischen Moos und Gräsern rieseln 
kleine, dunkle Moorwasser zu Sammelpunkten, den Anfängen der Vennbäche. 
So entsteht z. B. die Rur in den Torfsümpfen bei Sourbrodt. Dagegen sieht 
man an den Abhängen des Venn große Nadelwaldungen, auch wohl eine 
magere Wiese und ein kleines Stück Ackerland. Die Bodenbeschaffenheit des 
Ösling ist von der des Ho^en Venn wenig verschieden; nur sind dort die Torf- 
moore minder tief und die Scheiderücken der vielen Flußtäler mehr bewaldet; 
auch finden sich hier mehr fette Wiesen nnd urbar gemachtes Land. Um Vieh- 
zucht und Ackerbau auf dem Hohen Venn und dem Ösling zu heben, hat die 
Königliche Staatsregiemng staatliche Güter oder Domänen in Berterath, bei 
Bütgenbach, Sourbrodt und Mützenich eingerichtet. Diese haben viele Ödländereien 
in Ackerland und Viehweiden umgewandelt. Diesem Beispiele folgten auch die 
Landwirte und machten viel unbebautes Land urbar. Als Naturschutzpark des 
Venn wurde 1911 das Königl. Torfmoor südlich von der Landstraße Enpen — 
Montjoie bestimmt. In dec Nord-Eifel ist der Schiefertonboden mit Sand 
und Kalkstein vermischt, was sehr zum Gedeihen der Pflanzen beiträgt. Zwar 
gibt es auch hier waldlose Gebiete, Ödland und manche Torfmoore; doch ist 
diese Gegend im allgemeinen weit fruchtbarer. Hier findet man auf den Höhen 
große Heiden, Weideplätze und Waldungen und in den Tälern gute Wiesen und 
fruchtbare Äcker. Der Untergrund weist auch hier viel Buntsandstein auf, in 
dem große Mengen von Bleierzen eingeschlossen sind. — Das Hügelland hat 
auch hie und da Schieferboden. Hauptsächlich weist es Kalkstein und Kreide- 
stein auf. Auch finden sich hier Steinkohlen, Braunkohlen, Zink-,
	        
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