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beschäftigt; sie stechen das Gartenland um, sie rechen die
Beete, sie säen, pflanzen und begießen.
Was diese Leute hier im Kleinen tun, das treibt der
Bauer auch draußen auf dem Acker. Er hat statt des
Spatens den Pflug, statt des Rechens die Egg e, statt der
Samendüte den Sack. Sieh, wie dort ein Hase übers Feld
läuft! Er setzt sich, macht dann ein Männchen — es scheint
ihm noch nicht ganz gehener zu sein! — und rennt weiter.
„Jaköble, wenn wir den in der Pfanne hätten!"
Wir kommen, uns lebhaft unterhaltend, nn einen F n ß-
w e g, welcher über eine Wiese dem nahen Walde zuführt.
Schon blühen onf der Wiese einzelne Blnmen, die von
fleißigen Bienlein besucht werden. Horcht, wie das summt!
Durch die Wiese fließt ein Bächlein. Wir wollen uns ans
die Brücke stellen und den munteren Fischlein zuschauen !
Plumps! hüpft ein Frosch ins Wasser und schwimmt davon.
So sollte man schwimmen können! Er wird sich doch nicht
ersäuft habeu? — Wie schön spiegeln sich im Wasser die
grünenden Ufer. Libellen huschen hin und her. Sieh, wie
sie sich necken! Auf der Wiese hat ein Maulwurf einen
frischen Hügel aufgeworfen. Wo mag der seine Schaufel ge-
kauft haben? —
Hier ist gut sein, „und rings umher ein Regen und
Bewegen von Käfern und Schmetterlingen, von Bienen
und Ameisen) aus dem Wald ruft der Kuckuck seinen
Namen!"
Die Schwalbe eilt flngs über die Wiese hin) am Raine
sonnt sich eine Ringelnatter, die aus dem Winterschlaf
erwacht ist, uud eine Eidechse sucht sich im dichten Graseden
Blicken der neugierigen Kinder zu entziehen!
Ueberall ist fröhliches Leben und Weben!
Einige Saatkrähen ziehen dem Walde zu. Krapp,
Krapp! rusts ihnen vielstimmig nach. Dnrch diesen Lärm
wurde aber auch das Echo geweckt, das im Walde geschlummert
uud es muß nun der ausgelassenen Schar Antwort stehen.
Aber bald wird es müde und antwortet nicht mehr:
Wir sind im Walde.
Ab, wie kühl ist es da! Im frischen Grün stehen Eichen
und Buchen. Welche Pracht, wenn die Sonnenstrahlen durch
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