Einleitung. 
Die „Heimatkunde" tritt von Ostern 1907 ab im ersten, 
zweiten und dritten Schuljahr au Stelle des bisherigen (nach 
Pestalozzi bezeichneten) „Anschauungsunterrichts". Dieser 
Name war nicht glücklich gewählt, weil er von einem Merk mal 
der Methode hergenommen, den Lehrstoff gänzlich uuberück- 
sichtigt läßt, weshalb manche Ausäuger ixte recht wußten, was 
im Anschauungsunterricht zu lehren sei. Nicht alles, was irgend- 
wie anschaubar ist, kann in den Bereich des Anschauungsunterrichts 
hereingezogen werden. 
Der Name „Heimatkunde" wird bald im engeren Sinne 
gebraucht als spezieller systematischer Vorkurs für die Geographie. 
Der ueue „Unterrichtsplan" saßt den Begriff „Heimatkunde" in 
dem Sinne, daß neben der geographischen auch die uaturgeschicht- 
liche. physikalische, astronomische, technologische, historische Seite 
der Heimat in ihr vertreten sind. 
Der „Heimatkunde" fällt die Aufgabe zu, die durch die 
tägliche Erfahrung an den Dingen der äußeren Natur sich von 
selbst ansammelnden heimatlichen Sinnesvorstelluugeu durch wohl¬ 
geordnete uuterrichtliche Beobachtuugskurse zu klären und zu ver- 
mehren, um dadurch die wesentlichsten Stützen für den Gedanken- 
kreis zu gewinnen. 
Ihre Wichtigkeit beruht in erster Linie auf der Anschaulich- 
feit ihrer Objekte, In der Anschauung liegt das treibende Ele- 
ment unserer Vorstellungen, die Vollkraft unserer gesamten 
Einsicht. 
Die Behandlung des Stoffes. 
1. In dem heimatkundlichen Unterrichte hat der Schüler, * 
wie schon bemerkt, das unabsichtlich bereits erworbene heimatliche
	        
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