4. Amerika.
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c) Bodengestaltung und Bewässerung. Amerikas höchste Er-
Hebungen liegen an der W.-Seite, an der ein mächtiges Kettengebirge1
beide Hälften von N. nach S. durchzieht. An der Ostküste liegen oer-
einzelte, doch meist recht ausgedehnte Gebirge, und zwischen diesen und dem
w. Hochgebirge breiten sich in N.- wie in S.-Amerika große Tiefländer aus,
durch die mächtige Ströme ihren Weg zum Atlantischen Ozean nehmen.
ä) Klima, Pflanzen- und Tierleben. Amerika erstreckt sich durch
oier Zonen; den größten Anteil haben die nördliche kalte und die heiße
Zone. Die wärmeren Gegenden prangen in üppigem Pflanzenwuchs (Nr-
wald, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tabak). Die einheimischen Tiere
dagegen sind kleiner als in der Alten Welt. An Last- und Arbeitstieren
besaß der Erdteil oor der Einführung unserer Haustiere nur das Lama,
„das Kamel der Anden".
e) Bewohner und Regierungsform. Ehemals bewohnten den
ganzen Erdteil die braunroten Indianer oder Rothäute. Sie haben von
den „Blaßgesichtern" nur das Schädliche, wie das „Feuerwasser", nicht
aber das Nützliche, z. B. deu Ackerbau, angenommen. Und das ist mit
der Grund, weshalb ihre Zahl von Jahr zu Jahr geringer wird, ja in
N.-Amerika in: Aussterben begriffen ist. Seit der Entdeckung des Erd-
teils (1492) wanderten Europäer ein uud nahmen von ihm Besitz: die
katholischen Spanier und Portugiesen von Mittel- uud S.-Amerika,
die tätigen, Ackerbau treibenden Engländer von N.-Amerika.
Die Staaten Amerikas sind bis auf die europäischen Besitzungen
sämtlich Republiken oder Freistaaten 2.
B. Nord-Amerika.
a) Bodenbildung und Gewässer. Nenne drei Halbinseln Nord-
Amerikas und zwar zwei an der Ostseite und eine an der Westseite!
Vor der Nordseite erheben sich aus dem eisbedeckten Meere viele kahle
Inseln und das im Innern ganz unter Gletschereis begrabene Gebirgs-
Hochland Grönland.
Das n.-amerikanische Dreieck bildet in seiner Oberfläche eine
weite Tieflandsmulde, die von der HndsonMdß'n^-Bai bis zum Golfe von
Mexiko verläuft. Ihren O.- und W.-Rand bilden umfangreiche Gebirge.
Ziemlich in.der Mitte der Mulde liegt eine niedrige Bodenanschwellung.
Bou hier aus senkt sich das Tiefland sanft nach N. wie nach S., wes-
halb zahlreiche Gewässer der Hndson-Bai und durch deu Mississippi dem
Mexikanischen Meerbusen zufließen.
Die gewaltige Gebirgsmauer an der W.-Seite N.-Amerikas steigt mit
1 Das sind langgestreckte Gebirge. Der oberste Teil der Gebirgskette heißt Ge-
birgskamm.
- D. h. in ihnen regiert der Herrscher nicht lebenslänglich, und die Würde geht
nicht auf seinen Erben über (Monarchie), sondern es wird vom Volke ein Präsident
ans eine bestimmte Zeit gewählt.