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Bäume bekommen frisches Laub. Lerche und Nachtigall, Amsel und
Drossel, Fink und Star, Storch und Schwalbe kommen wieder. — Der
Frühling beginnt am 21. März. Da geht die Sonne genau morgens
nm 6 Uhr im Osten aus und abends um 6 Uhr im Westen unter. Tag
und Nacht sind also gleich lang. Vom 21. März ab geht die Sonne
täglich (2 Atinuten) srüher aus und (2 Minuten) später unter. Der
Tag wird demnach länger und die Nacht kürzer. So geht es bis zum
21. Juni. Da kommt die Sonne schon bald nach 3 Uhr morgens über
den Horizont und geht erst gegen ^9 Uhr abends unter. Der Tag
dauert sast 18 Stuuden. Das ist der längste Tag im Jahre und mit
ihm beginnt der S o m m e r. Da blühen im Felde die blauen Kornblumen
und der rote Klatschmohn. In den Wiesen werden die saftigen Kräuter ge-
mäht und geben das Heu. Im Walde reisen die Himbeeren, Erd- und Heidel-
beeren. Für den Landmann beginnt jetzt eine schwere Zeit. Mit Sonnen-
ausgang geht's hinaus aus das Feld. Die Schnitter mähen die Getreide-
Halme ab. Frauen und Mädchen binden sie zu Garben zusammen.
Diese werden in Mandeln oder Stiegen ausgestellt, und wenn sie trocken
sind, holt sie der Erntewagen in die Scheunen. — Vom 21. Juni ab
geht die Sonne täglich wieder (2 Atinuten) später auf und (2 Minuten)
srüher unter. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Am 23. September
steht sie morgens um 6 Uhr wieder im Ost- und abends um 6 Uhr im
Westpunkte. Tag und Nach! sind abermals gleich lang.
Es beginnt der Herb st. — Die Äpfel, Birnen und Pflaumen
find reif geworden und werden von den Bäumen genommen. Der Land-
mann hat noch fleißig mit der Kartoffelernte zu tuu. Dann pflügt er
den Acker und streut die Saat aus. Die Blätter der Bäunie werden
gelb uud rot und fallen ab. Bald stehen die Bäume kahl da. Die
bunten Blumen des Gartens sind verblüht, und kein Vogel läßt mehr
sein lustiges Lied erschallen. — Die Sonne geht von jetzt ab immer
später aus und inimer srüher unter. Am 21. Dezember erhebt sie sich
erst nach 8 Uhr morgens über den Gesichtskreis uud verschwindet schon
vor 4 Uhr wieder. Wir haben den kürzesten Tag des Jahres. Mit
ihm beginnt der Winter. — Die Sonne steigt nicht mehr so hoch am
Himmel, darum kann sie die Erde auch nicht so gut erwärmen. Die
Kälte läßt Flüsse und Seen zufrieren und bedeckt die Felder mit Schnee. —
Vom 21. Dezember ab werden die Tage wieder länger, und am 21. März
geht die Sonne von neuem im Ostpunkte aus. Damit hat sie sich schein-
bar einmal um die Erde bewegt. Sie hat dazu 365 Tage und sast
6 Stunden gebraucht. 365 Tage nennen wir ein Jahr. Alle 4 Jahre
wird aber ein Tag eingeschaltet. (Warum?) Das Jahr hat 52 Wochen
oder 12 Monate. Die Einteilung m Monate hängt mit denk M o n d e
zusammen. Derselbe bewegt sich in 4 Wochen am Himmel einmal um
die Erde. Dabei sieht er uicht immer gleich aus. Zuweilen sehen wir
gar nichts vom Monde. Dann haben wir Neumond. Nach einigen
Tagen steht er am Hinlmel als schmale Sichel. Man kann aus seinem
Bogen ein Z machen. Wir haben dann zunehmenden Mond. 8 Tage
nach dem Neumond sehen wir die halbe Scheibe. Das ist das erste
Viertel. Die Scheibe wird täglich größer. 8 Tage nach dem I.Viertel