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haben wir Vollmond. Dann sehen wir die ganze Scheibe. Von nun
ab wird die Scheibe alle Tage kleiner. Der Mondbogen steht so, daß
man daraus ein A machen kann. Wir haben dann abnehmenden Mond.
8 Tage nach dem Vollmond sehen wir nur noch die halbe Scheibe.
Das ist das letzte Viertel. Immer kleiner wird das Stück, das wir
vom Monde sehen, und wieder nach 8 Tagen ist Neumond. — Die
Sterne sehen wir nur des Nachts, wenn der Himmel schön klar ist.
Sie stehen zwar auch bei Tage am Himmel, aber wir können sie nicht
sehen, weil die Sonne so hell scheint. Es sind ihrer so viele, daß sie
kein Mensch zählen kann. Dabei sehen wir nur die größeren. Mit dem
Fernrohre freilich erblickt man eine viel größere Anzahl. Da sieht man
auch, daß der breite weiße Streifen, den wir die Milchstraße nennen,
aus lauter kleinen Sternen besteht. Am hellsten strahlt für uns der
Abendstern. Manche Sterne stehen so zueinander, daß sie Figuren
bilden z. B. den großen Wagen und den kleinen Wagen, den Siebenstern
und den Jakobsstab. Zuweilen sieht es aus, als fiele ein Stern vom
Himmel herab. Wir nennen das eine Sternschnuppe.
Nicht immer sind aber die Sterne und der Mond zu sehen. Oft
ist der ganze Himmel mit Wolken bedeckt. Wie entstehen die Wolken?
Von warmem Wasser steigt Dampf auf, das hast du in der Küche oft
genug gesehen. Das Wasser in den Wiesen, Flüssen und Seen wird
von der Sonne erwärmt. Von ihm muß also auch Dampf aufsteigen.
Am Tage sehen wir ihn freilich nicht, wohl aber des Morgens
und Abends. Wir sagen dann, es wird neblig. Nebel ist also nichts
anderes als Wasserdampf, der sich auf der Erde lagert. Steigt der
Wasserdampf hoch in die Luft, so bildet er die Wolken. Wird es nun
oben kalt, so wird der Wasserdampf wieder zu Wasser, dann regnet es.
Gefriert der Wasserdampf, so fällt er als Schnee herab. —
Die Wolken schweben in der Lust, welche die ganze Erde umhüllt.
Wird die Luft fortgetrieben, fo entsteht ein Luftzug oder Wind, (Sturm,
Orkan.) Aus welcher Himmelsrichtung der Wind weht, erkennt man an
dem Zuge der Wolken. Zeichnet man die Himmelsrichtungen auf die
Tafel, fo ist oben Norden, unten Süden, rechts Osten, links Westen.
Ein solches Bild heißt eine Windrose. Außer diesen 4 Haupt-
Himmelsrichtungen zeichnet^ man auch die Nebenhimmelsrichtungen NO,
SO, NW, SWÖliiueÜT.
Stettin.
Ein Gang durch die Altstadt.
Wer heute auf dem Parade- und K ö n i g s p l a tz ""spazieren
geht, denkt wohl kaum daran, daß er auf einem Graben wandelt, den
Friedrich Wilhelm I. zuschütten ließ. Dieser breite, tiefe Graben schloß
früher die ganze Stadt ein. Vom heutigen Königsplatz ging er der Oder
zu. Die Schloßgartenschlucht ist noch ein Teil davon Auch vom