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und eine Tafel trägt die Inschrift: „Wir sind Botschafter an Christi Statt; 
denn Gott vermahnet durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt, lasset 
euch versöhnen mit Gott." — Der Altar zeigt einen hohen Aufbau, welcher 
aus einem Mittelteile nnd zwei Flügelu besteht. Es ist ein „Flügelaltar", 
der aus der alten Kirche herübergenommen ist und aus der Zeit vor der 
Reformation stammt. An ihm sind eine Menge geschnitzter, farbiger, teilweise 
vergoldeter Figuren angebracht. Außer den Gestalten mehrerer Apostel erblickt 
man die Mutter Maria nnt dem Jesuskindlein, die Anbetung des Christkindes, 
die heilige Magdalena am Grabe des Herrn und die Mutter Maria, wie 
sie ihrer Mutter — der „heiligen Anna" — das Jesuskind darreicht. Auf 
der Rückseite ist der Altar mit Malereien geschmückt. Außer diesem Altare 
hat die Kirche noch drei kleinere Altäre, die ebenfalls mit Schnitzwerk und 
Malereien reichlich verseheu sind. — Der wertvolle Tausstein besteht 
aus eiuem kelchartigen Unterbau und einer Schale. Diese ist aus schwarzem, 
jener aus hellfarbigem Marmor gearbeitet. — Reich ist die Kirche an Öl- 
gemälden. Sie stellen biblische Begebenheiten, fromme Personen aus der 
Kircheugeschichte, Herren und Frauen aus dem edlen Geschlechte der Feilitzsch 
und einige Geistliche dar, die hier wirkten. Eins dieser Bilder, die Ein- 
kehr des Herrn bei Martha und Maria, ist von hohem Kunstwerte und 
man nimmt an, daß der Künstler der Schule des berühmten Malers Rubens 
angehört habe. — Höchst sehenswert ist endlich die Begräb nishalle der 
Familie von Feilitzsch. Sie befindet sich in einem Seitenschiffe der Kirche 
und ist von dem Hauptschiffe durch kunstvolle schmiedeeiserne Gitter abge- 
schlössen. Sie enthält große Grabsteine, auf denen zumeist der Verstorbene 
in ganzer Figur, umgeben von vielen Wappen, dargestellt ist. Eine der 
Inschriften auf diesen Denkmälern lautet: 
anno-151t -am- tage-mathie-verstarb-der-gestrenge- 
vnd-ehrnsest-Jobst-vo-feiltsch.de-got-genade. 
Außer den genannten birgt die Kirche auch noch andere kostbare Stücke. 
Kunstverständige haben sie für eine der schönsten Landkirchen ganz Sachsens 
erklärt. Eine lateinische Inschrift, die sich in einem Betstübchen der Kirche 
befindet, lautet iu deutscher Sprache: „Etwas schöneres als dies giebt's 
nicht in dir, Vogtland! Das sagt der Tempel, die Stadt, der Gau und 
jedes Dorf." 
Dieses herrliche Gotteshaus entstand zur Zeit des 30jährigeu 
Krieges in den Jahren 1624—26 au Stelle eines alten Kirchleins, welches 
die Ritter vom Deutschen Orden gegründet hatten. Ein Rittergutsherr zu 
Kürbitz, der hochgebildete, kunstsinnige Urban Caspar von Feilitzsch, der 
als Kanzler des ehemaligen Markgrafen von Bayreuth den Westfälischen 
Frieden mit unterzeichnete, hat die Kirche erbaut und sich dadurch den 
Dank aller derer erworben, die sie bisher besucht haben und sie noch kennen 
lernen werden. 
Höchst erfreulich ist es, daß im Vogtlande seit der Mitte dieses Jahr- 
Hunderts zahlreiche neue Bau- und Kunstdenkmäler entstanden sind. Allen 
voran stehen die mächtigen Überbrückungen des Göltzsch- und Elsterthales; 
dann folgen Gotteshäuser, Schulen, Gerichtsgebäude, Posten und andere 
öffentliche Gebäude, aber auch viele schöne Privathäuser. 
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