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Vorwort.
„Wer die Heimat nicht versteht, die er
sieht, wie will er die Fremde verstehen, die
er nicht sieht."
Pestalozzi.
Die Heimatkunde als Anschauungsunterricht ist für das richtige
Verständnis des geographischen Unterrichts von der größten Wichtigkeit,
da dieser nur aus solchen Bildern eine gute Grundlage erhalten kann,
die durch wirkliche Anschauung aus der Heimat gewonnen worden sind.
Schon das sechsjährige Kind bringt einen gewissen Ersahruugs- und
Beobachtungskreis mit in die Schule, welcher alsdaun durch Berichtigung,
Ordnung und Ergänzung, sowie durch die Verbindung des bekannten
Stoffes mit dem nenen allmählich erweitert wird. Durch fortgesetzte
genaue Beobachtung und Auffassung der Auschauungsobjekte wird in
hohem Grade die Aufmerksamkeit des Schülers gesteigert, das Interesse
belebt, der Schönheitssinn ausgebildet, Schonung der Naturgegenstände
angestrebt und so die wahre Liebe zur Heimat geweckt. Zur Erreichung
dieser Ziele gehört vor allem, daß der Lebrer mit seinen Schülern recht
oft in das Freie geht, so daß diese die Häuser, Denkmäler, Straßen
und freien Plätze, Hügel, Berge und Thäler, Bäche, Flüsse und Seen,
die Bodenbeschaffenheit, die wichtigsten Pflanzen und Tiere, deren Nutzen
oder Schaden, sowie die Beschäftigung der Bewohner im Freien kennen
lernen. Der Umfang und die eigentümlichen Schwierigkeiten dieser Auf-
gäbe, häufig die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit, ebenso die
kleinen Unannehmlichkeiten, die bei Ausflügen namentlich den Lehrern
größerer Klassen nicht erspart bleiben, sind wohl die Hauptursache, daß
manche Lehrer nnr ungern sich zu Klassenspaziergängen entschließen können,
obgleich der hohe Wert derselben für den gesamten Unterricht uud ganz
besonders auch in erziehlicher Hinsicht in der Regel nicht verkannt wird.
Der Schüler zeigt gewöhnlich in Gottes freier Natur bei richtiger An-
leitung großes Jntereffe für die Pflanzen- und Tierwelt.