Full text: Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus

§ 6. Die Vorhügel. — 
§ 7. Der Jura und der Sundgau. 
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zu Pechelbronn, Sulz u. W., Biblisheim. Dürrenbach sich befinden. Dort wird es nun 
5U Leuchtöl, Schmieröl, Benzin und Teer verarbeitet. £>m Jahre 1907 wurden solche 
Erzeugnisse für über eine Million Mark abgesetzt. 
Wo das Gebirge Bruchlinien aufweist, da gibt es auch Mineralquellen. 
Tie bekanntesten Mineralquellen im Elsaß sind zu Niederbronn (eisenhaltige Koch- 
salzquelle), Sulzbad bei Molsheim, Rappoltsweiler (Karolabad), Sulzbach im 
Münstertal, Sulzmatt bei Rufach und Bad Bronn bei Kestenholz. 
Daß die Bodenbewegungen in der oberrheinischen Tiefebene und den begren- 
zenden Hügeln noch nicht beendet sind, zeigen uns die Erdbeben, welche gegen- 
wärtig in Baden häufiger als im Elsaß beobachtet werden, überhaupt harmlos 
verlaufen. Jedoch schwankte 1289 das Münster so, daß es einzustürzen drohte, 
und von der Heftigkeit des Erdbebens von 1728 berichtet eine in Erz gegossene 
Tafel, welche auf der Plattform des Münsters aufgestellt ist. Die Kais. Haupt- 
erdbebenstation zu Straßburg gibt uns jetzt Auskunst über die gar so häufigen 
Erdbeben auf der ganzen Erde. 
Einen großen Reiz erhalten die Vogesen durch die große Anzahl Burgen, 
welche besonders ihre östlichen Abhänge zieren. Die Reihe eröffnet im Süden 
Schloß Wildenstein uud die Engelsburg bei Thann; dann folgen Hohlandsburg, 
Plixburg bei Winzenheim, Drei Exen bei Egisheim, die Rappoltsweiler Schlösser 
Hoh-Rappoltstein, St. Ulrich und Giersberg, die neu aufgebaute, dem Kaiser ge- 
hörige, herrlich schöne Hohkönigsbnrg bei Schlettstadt, Ortenberg und Ramstein 
bei Schlettstadt, Frankenburg bei Weiler, Andlau, Spesburg und Landsberg bei 
Andlau, Nideck bei Oberhaslach, die Ottrotter Schlösser Rathsamhausen und Lützel- 
bürg, serner Girbaden bei Heiligenberg, Salm und Stein bei Schirmeck, die 
Wangenburg, dann Greifenstein, Hohbarr, Groß- uud Klein Geroldseck bei Za- 
bern. Bei Niederbronn häufen sich die Ruinen: Alt- und Neu-Windstein, Wasen- 
bürg, Hohenfels, Schöneck, Groß-Arnsberg, Wittschlössel, Falkenstein, ebenso bei 
Lembach Hohenburg, Fleckenstein, Frönsburg, Wasigenstein, Schönau.Klein-Arns- 
berg und andere mehr. 
§ 7. Der Aura und der Sundgau. 
1. Der Schweizer Jura besteht aus gefalteten Schichten der Juraformation. 
Tie an die Oberfläche tretenden Gesteine im südlichsten Elsaß gehören fast aus- 
schließlich dem jüngsten Gliede derselben, dem Weißen Jura an. Von diesem, 
also wesentlich aus hellem Kalk bestehenden Schweizer Jura sind in unserem Lande 
nur die nordöstlichen Ausläufer vorhanden, zwei Parallelketten schmal, reich be¬ 
waldet und steil abfallend. Auf der Südkette haben wir den Mörsberg (Mori- 
mont), 747 m, an der Schweizer Grenze und den Glaserberg, 811 m, weiter 
östlich. 
Mitten im Tal zwischen den beiden Ketten liegt das Dorf Winkel. Dort ent--- 
springt, wie wir schon sahen (S. 14), die Jll, welche in diesem Tale zunächst nach 
'Nordosten fließt, dann um den Ostrand der nördlichen Kette umbiegt und ihren 
Lauf nach Nordwest fortsetzt. 
Westlich von Winkel liegt im Tal das Dorf Oberlarg; dort entspringt die 
Larg, sie fließt südwestlich durch das Tal, biegt um das Südende der Nordkette 
um und setzt ihren Lauf nach Norden fort, bis sie (bei Jllsurt) in die Jll mündet.
	        
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