Full text: Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus

§ 9. Die Lothringische Hochebene. 
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Zu erwähnen ist etwa die Saargemünd er Mulde, welche sich von Saarge- 
münd nach Südwest und Nordost weit verfolgen läßt, und der Sattel von 
Buschborn mit den Grenzen Forbach, Oberhomburg, St. Avold, Falkenberg, 
Bolchen, Teterchen, Busendorf, ein breiter, niedriger Sattel, in dessen Mitte das 
Dorf Buschborn liegt. 
* Die Lothringische Hochebene ist von einer Reihe von Verwerfungen durchzogen, 
welche meist von Südwest nach Nordost ziehen. Längs derselben sind die westlichen 
Schollen hinabgesunken, so daß man in der Richtung von Südost nach Nordwest auf 
immer jüngere Formationen stößt. Der Buntsandstein der Nordvogefen steht an etwa 
bis zur Linie Bitsch, Pfalzburg, Alberschweiler; westlich hiervon folgt der Muschelkalk 
etwa bis zur Saar. Westlich hiervon zieht sich eine große Keuperplatte hin, welche den 
Sattel von Buschborn frei läßt und westlich an den Schwarzen Jura in der Linie Cha- 
teau-Salins, Pange, Metzerwiese, Kömgsmachern stößt. Der Schwarze Jura, welcher 
sehr viel mit Diluvialschichten überdeckt ist, reicht etwa bis an die Mosel, links der Mosel 
haben wir bis an die Landesgrenze und darüber hinaus Braunen Jura, der ebenfalls 
viel mit Diluvium bedeckt ist. Die Täler der Saar, Seille, Nied und Mosel werden 
von breiten, hoch hinausreichenden, diluvialen Ablagerungen von Kies und Sand be- 
gleitet. 
2. Der Sattel von Buschborn wird im Nordost von Buntsandstein ge- 
bildet, der auf den anderen Seiten von Muschelkalk eingeschlossen ist. Unter dem 
Buntsandstein liegt das produktive Kohlengebirge Lothringens als Fortsetzung 
des Saarbrücker Kohlenreviers. Südlich wird es von einer Verwerfung begrenzt, 
die von Forbach über Oberhomburg nach St. Avold zieht. Südlich dieser Ver- 
wersuug ist die Kohle in unerreichbare Tiese (1000 m) abgesunken. Nördlich zieht 
sich ebenfalls eine Verwerfung von Gorze über Metz nach Busendorf, welche eben- 
falls die Kohleuflötze abschneidet. Weil nun das Gebirge zwischen diesen Ver- 
werfungen aufgebogen ist, und die jüngeren Formationen abgewaschen sind, so 
sind die Flötze in erreichbarer Nähe von 20—300 m gekommen. Die Flötze sind 
etwas nach Westen geneigt. Die Gesamtmächtigkeit der 18 bekannten Flötze, die 
durch Sandstein, Ton uud Konglomerate getrennt sind, beträgt 18 m. Erst im 
Jahre 1847 hat nach manchen sehlgeschlageneu Bohrversuchen der Abbau begonnen. 
Kohlenbergwerke sind (1909) in Kleinrosseln und Spittel (Kr. Forbach) und Kreuz- 
wäld (Kr. Bolchen). Der Kohlenbergbau hat bedeutenden Aufschwung genommen, 
er ist der zweitgrößte in Deutschland. Im Jahre 1907 wurden über 2 Millionen 
Tonnen im Werte von über 25 Millionen Mark gefördert. 
Über die Salzgewinnung und die Eisenbergwerke siehe S. 32. 
3. Die Flüsse Lothringens. 
Der größte Strom Lothringens ist die Mosel. 
Die Mosel, der größte linke Nebenfluß des Rheins, entspringt aus der West- 
seite des Col de Bussang. In einem Bogen wendet sie sich nordwestlich nach Re- 
miremout, nimmt hier rechts die vom Hohneck kommende Moselotte auf, geht 
über Epinal, Charmes nach Toul. Hier hat sie sich der Maas auf 15 km ge¬ 
nähert, biegt fcharf nach Nordosten um bis Frouard, wo sie die von der Schlucht 
kommende Meurthe aufnimmt. Verstärkt durch diese wird sie schiffbar, geht 
vorüber an Pont-ä-Mousson und tritt 18 km südwestlich von Metz in Deutsch- 
Lothringen ein. Sie läuft durch Metz bis Dudenhofen fast parallel mit der 
Grenze, nimmt dann nordöstliche Richtung nach Sierck und tritt unterhalb der 
^tadt auf preußisches Gebiet über. Sie windet sich in einem tief eingefchnit- 
tenen Tale in höchst auffallenden Krümmungen durch das Gebirge, um bei
	        
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