II. Landschaften
A. Der nördliche KöHenzug
Der nördliche Höhenzug ist ein Teil des Baltischen Land-
rückens. Er wird durch die Täler der Havel in drei Gebiete
gegliedert.
\. Das Ruppiner L)öhenland und die Prignitz
Name. Beide Gebiete werden durch die Dosse getrennt.
Der östliche Teil wird nach der ehemaligen Grafschaft Ruppiu
das Ruppiner Höhenland und der westliche Teil nach dem
srühern Volksstamme der Brizanen die Prignitz genannt.
Bodenbcschaffenheit. Der Boden der Landschaft setzt sich
aus drei Stufen zusammen: aus dem fast ebenen Bruch-
gebiete, aus der durch Täler gegliederten Plateaustufe, die
vom Luche steil aufsteigt, und dem aus dem Westen ebenfalls
steil aufsteigenden Höhenlande.
An dem Luchgebiete hat das alte Rhin-, das Dosse-,
das Temnitz- und das Ruppiner Tal Anteil. Am deut-
lichsten zeichnet sich das Ruppiner Tal in die Landschaft ein.
Es ist in seinem ganzen Laufe von blinkenden Seen erfüllt.
An den Teetzensee schließt sich nach dem engen Durchbruch
bei Molchow der Molchensee, und auf diesen folgt das
nach Süden sich verbreitende Tal von Altrnppin. Den Ab-
schluß bildet der langgestreckte Ruppiner See, mit dessen Ab-
fluß das Ruppiner Tal in den Eberswalder Talzug übergeht.
Der Ruppiner See*) hat eine Länge von 13 Kilometern;
seine größte Breite beträgt 800 Meter. Der Stadt Nenruppin
gegenüber befindet sich eine tief einschneidende Bucht, die Lanke.
Durch flache Kuppen und langgestreckte Sandhöhen im Wasser
*) Schmidt, Die Grafschaft Ruppin, bei Petrenz in Neuruppin.