IV. Stoffe für den herbst.
35. Die Birne.
Lei diesem Thema kann eine Reihe wichtiger Erkenntnisse in natur-
gemäßer Weise nur dadurch den Rindern vermittelt werden, daß jedes
eine Birne zerteilt und ißt. Darum ist es zu empfehlen, diesen Stoff so
in zwei Teile zu zerlegen, daß zuerst Form und Farbe und dann die übrigen
Erfahrungen den Kindern vermittelt werden.
Jener erste Teil kann einfach als Kufgabe stellen, eine Birne ,,aus
dem Kopfe" (aus dem Gedächtnis) zu formen, vielfache Fragen und Un-
sicherheiten mögen dann den Lehrer veranlassen, den Kindern Birnen hin-
zugeben, nach welchen dann die notwendigen Berichtigungen und Ergänzungen
ausgeführt werden, hierbei wird man nicht unterlassen, auf die Ursache
der Erhöhungen und Eindrücke an dieser Frucht hinzuweisen- begünstigen
die Umstände nicht eine sofortige Besprechung, so kann sie auch dem zweiten
Teil verbleiben.
Nachdem die geformten Birnen getrocknet sind, werden sie auch noch
nach Maßgabe der Vorlage bemalt, wobei wiederum in kindlicher Weise
auf den Zusammenhang der Erscheinungen hingewiesen werden kann, z. B.:
„Diese Birne hat gewiß den einen Backen (Wange) immer nach der Sonne
gehalten, drum ist er so schön rot geworden."
Der zweite Teil würde dann alles behandeln, was sich den Sinnen
nach dem Zerteilen der Frucht erschließt, wie: ob sie fest oder saftig oder
teigig ist, dann Schale, Fleisch, Kernhaus und Kerne, weiter Geruch und
Geschmack u. a. m. — ohne jedoch besonderen Wert darauf zu legen,
daß Vollständigkeit erzielt wird: Nicht der Stoff, sondern das Kind ist
maßgebend für unsern Unterricht.
36. Die fliegen.
Sind doch jetzt die Fliegen dreist! Die hier habe ich nun schon fünf-
mal weggejagt, immer kommt sie wieder. Warte, jetzt krieg ich dich, dann
sperre ich dich ein! (Herr Lehrer, meinem Vater ging's gestern auch so.
Der wollte 'n bißchen Mittagsruhe halten, da hat sich immer eine Fliege auf
seine Nase gesetzt, daß er gar nicht schlafen konnte- und da ist er ganz
böse geworden, daß wir uns ordentlich gefürchtet haben, und meine Mutter
hat gesagt: Wir wollen doch gleich eine frische Fliegentüte kaufen, daß
der Vater Ruhe kriegt. ... Unsere kleine Frida, die liegt noch im Büsche-
bett, die hat auch gar keine Ruhe vor den alten Fliegen, und da hat
endlich meine Mama einen Schleier genommen, und dann konnte sie schlafen.