Full text: Länderkunde von Europa (Bd. 2)

List & von Bresssensdorf, Pädagogischer Verlag, Leipzig. 
Einige Urteile über die 
Schulwandkarten von HBarms. 
Evang. Volksschule: Eine neue Schulwandkarte von Deutschland muß ganz besondere 
Vorzüge aufweisen, wenn Jie mit den vortrefflichen Arbeiten von Gaebler, Kuhnert, Sydow- 
Habenicht u. a. in erfolgreichen Wettbewerb treten will. Und dies ist bei der vorliegenden 
Karte von Harms in der Tat der Fall. Sie muß als eine ganz hervorragende Leistung 
auf schulkartographischem Gebiete bezeichnet werden und erscheint geeignet, den Ruhm der 
oben gedachten Kartenwerke zu verdunkeln. Durch Verwendung einer ungewöhnlich großen 
Zahl von farbigen Höhenschichten in Verbindung mit schräger Beleuchtung derselben ist bei der 
Darstellung der Bodenform eine überraschende Naturwahrheit, Anschaulichkeit und Plastik er- 
zielt worden. Ohne Mühe können die Kinder die Beschaffenheit der Bodenverhältnisse von 
der Karte ablesen. Dabei ist das Bild wissenschaftlich genau, nicht zu bunt und nicht über- 
laden und umschließt auch den größten Teil von Ungarn, das ganze Alpengebiet bis zur Rhone- 
mündung, Italien bis über den Arno hinaus, Holland und den größten Teil von Belgien. 
Ein weiterer Vorzug der Karte besteht in der glücklichen Verschmelzung des physischen und 
politischen Moments; dadurch wird der Übelstand vermieden, daß in den Köpfen der Kinder 
zwei Bilder desselben Landes entstehen, die sich gegenseitig hemmen und verdunkeln. Sehr 
sinnreich, praktisch und interessant ist die Art, wie der Verfasser die Größe der einzelnen Städte 
versinnlicht. Durch die Anwendung bestimmter, höchst einfacher Formen in skalenmäßiger Ab- 
stufung wird es ermöglicht, die abgerundete Einwohnerzahl der eingezeichneten Städte auf 
den ersten Blick zu erkennen. Die Namen der Gebirge, Flüsse und Städte sind zwar beige- 
fügt, doch in so kleinem Drucke, daß die Karte für den Schüler, der nicht dicht vor derselben 
steht, troßdem stumm bleibt. – Diese Andeutungen mögen genügen, um die Aufmerksamkeit 
der Leser dieses Blattes auf die vorliegende, mit großem Fleiße, hervorragender Sachkenntnis, 
peinlicher Sorgfalt hergestellte Karte aufmerksam zu machen. Nach meiner überzeugung 
wird hier der Schule ein kartographisches Kunstwerk von bisher nicht erreichter Vollkom- 
menheit geboten. Die Benugung desselben wird zweifellos die Freude der Kinder am geo- 
graphischen Unterrichte erhöhen und die günstigssten Ergebnisse zur Folge haben. 
Wetter (Ruhr). Heide 
Schlesw.-Holsst. Schulzeitung: Es ist gewagt, in irgend einer Sache das „non 
plus ultra“ auszusprechen. Und doch will ich behaupten, Harms hat in seiner Karte 
von Deutschland und in seinem Lehrbuch der ,„Vaterländischen Erdkunde“ zwei Meister- 
werke geschaffen, die lange unübertroffen bleiben werden. Seine Bestrebungen auf diesem 
Gebiete sind bahnbrechend geworden. 
. Pädagogische Warte: Cine neue Karte! Den mitten im Schulleben stehenden Be- 
urteiler muß das rastlose Streben, der Schule ausgezeichnete Lehrmittel zu bieten, aufs höchste 
erfreuen. Schon seit längerer Zeit wußte ich, daß der treffliche Methodiker H. Harms eine 
Karte von Deutschland vorbereitete. Ich gestehe offen, daß ich diese mit Spannung erwartete. 
Ich konstatiere wiederholt heute, daß die „Vaterländische Erdkunde“ des Verfassers das beste 
gegenwärtige Lehrbuch der Geographie unseres Vaterlandes ist. Die befolgten Grundssähe 
sind für die Ausgestaltung des geographischen Unterrichtes von so weittragender Bedeutung, 
die Darstellung ist so zwingender Natur, daß ein unbedingter Erfolg für die besagte Disziplin 
zu erwarten ist. Und nun die Karte! Ich könnte mich ganz kurz fassen und sagen: Für 
die Kartographie bedeutet diese Karte ein hochwichtiges Ereignis, und es ist sicher, daß 
es zurzeit keine einzige Karte gibt, die auch nur annähernd die vorliegende an Vollkommen- 
heit erreicht. , Einmal ist es die äußerst saubere Ausführung, die in erster Linie den 
Beurteiler mit großer Freude erfüllt. Der Verlag hat sich damit ein großes Verdienst er- 
worben, denn einerseits muß diese Karte allen Erzeugnissen mittlerer Art sofort ein Ende be- 
reiten, andererseits steht eine solch saubere, künstlerische Karte in nicht geringem Maße im 
Dienste der ästhetischen Bildung. Des weiteren erkenne ich gern an, daß unsere bedeutenden 
kartographischen Anftalten es als eine Ehre betrachten, gute Karten herzustellen, doch an die 
Harmssche reicht keine heran. Vielfach wurde der Versuch gemacht, die politische mit der 
szz*heu Geezrethi: zu "zzrirsz: Der Versuch blieb meistens auch nur ein solcher. Es ist 
pus errenot F !!!! h ! lungen, zu§: Meisierstiet fertig zu bringen. Sicher wird ihm 
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