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Die Wartburg.
16. Aus dem Thüringerwalde.
Nordwestlich läuft von dem Fichtelgebirge aus das Plateau des Franken-
waldes, an welches sich die Kette des Thüringerwaldes anschließt. Beide sind
nach Südwesten hin scharf gegen das Hügelland nördlich vom Main geschieden und
erheben sich, wenn auch nicht hoch, so doch ziemlich steil gegen dasselbe. Auf dem
nordöstlichen Abhänge zeigt der Thüringerwald eine ebenso scharfe Begrenzung,
während der Frankenwald nordwärts mit dem thüringisch-sächsischen Hochlande
verbunden ist. In der Mitte der Längenentwickelnng, da, wo sich ein Quellknoten
von Rhein-, Elb- und Wesergewässern findet, tritt eine geographische und geo-
logische Scheidung des Zuges ein. In der südöstlichen Hälfte herrscht die Grau-
wackensormation vor, welche ein breites durchschnittlich kaum 700 in hohes, flach
gewelltes, gipfelarmes Plateau mit tiefgespaltenen, sehr gewundenen Thälern
darstellt. Auf den Hochrücken stehen in großer Ausdehnung dunkle Waldungen,
während sich in den Thälern größere Ackerstrecken und Wiesen zwischen die
Waldwände schieben und an den durchrauschenden Bächen und Flüßchen ent-
lang reger Gewerbfleiß blüht. Die höchste Erhebung dieses südwestlichen Ab-
schnittes, des Frankenwaldes, ist der Wetzstein (850 m).