Alicante.
4. Die küjteneliencn der pyreniieichalbinse!.
Auf der Pyrenäenhalbinsel tritt das Tiefland in hohem Maße hinter dem
Hochlande zurück und das erstere wird hauptsächlich nur durch die Ebenen von
Andalusien und Aragonien vertreten, während sonst das Hochland oder die dasselbe
umsäumenden Gebirgsränder selbst bis ziemlich dicht an die Meeresküste heran-
reichen. Indessen auch iu denjenigen Teilen der Halbinsel, in welchen dies der
Fall ist, bleiben meist noch schmale Küstenebenen übrig, deren Charakter zwar
durch ihre Lage und sonstige Umstände mit bestimmt wird, die aber weit über-
wiegend sich durch Fruchtbarkeit auszeichnen. Zunächst an der Südküste von
der Meerenge bis zum Kap de Gata bleibt, da die Gebirge fast überall bis
in die Nähe des Meeres reichen, für die EntWickelung einer Küstenebene wenig
Raum. Reißende Gebirgsflüsse stürzen hier, bald mit spärlicher, bald mit über-
schwemmender Flut zu dem schmalen Meeressaume herab, der in echt afrika-
konischem Charakter einen bunten Wechsel zwischen Wüsteneien und blühenden
Oasen zeigt. Der südöstliche Teil der Küste von Alicante bis Almeria hat einen
geradezu steppenartigen Charakter, indem hier außer Dattelpalmen fast kein
Baum erscheint und die Ortschaften höchst vereinzelt liegen. Die Fluren sind
hier wie in andern steppenartigen Gegenden mit Espartogras bedeckt. Doch
wird die Einförmigkeit durch herrliche Fruchtgestlde oasenartig unterbrochen.
Unter andern breitet sich zwischen Murcia und Orihuela eine solche Frucht-
ebene aus. Von dem Plateau herab rauscht hier der Segura in die Ebene
herab und wird vor seiner Mündung in viele Bewässerungsgräben verteilt.
Solveit etwa reicht die afrikanische Klimaregion. Frost und Schnee sind
hier ganz unbekannt, aber auch der Regen ist stellenweife nicht häufig.
Auf dem größten Teil dieser Küstenebene findet sich wegen der oceanischen Lage
zwischen Sommer und Winter kein erheblicher Wärmeuuterschied und, wie in