Full text: Die Völkerkunde im Unterricht an den höheren Schulen

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liefert ihnen Gespinstfasern für feinere Gewebe. Das 
Handwerk vervollkommnet sich, z. B. das Schmiede¬ 
handwerk, welches außer den zum Ackerbau nötigen 
Geräten auch vollkommnere Waffen liefert, mit denen 
Feinde von den Wohnsitzen ferngehalten werden 
können. Im allgemeinen stehen also die Ackerbauer 
auf einer höheren Kulturstufe als die Nomaden, wenn 
es auch einige nomadische Völker gegeben hat, welche 
schon auf einer ziemlich hohen Kulturstufe gestanden 
haben, z. B. semitische Stämme wie die alten Hebräer. 
4. Die Industrievölker. Etwas Industrie findet 
sich häufig schon auf einer ziemlich niederen Kultur¬ 
stufe. Wir erinnern z. B. an die wandernden Schmiede 
Indiens und an die Zigeuner. Irdene Geschirre, Kleidungs¬ 
stoffe und eiserne Geräte werden sogar von einigen, 
im allgemeinen noch auf niedriger Kulturstufe stehenden 
Stämmen Innerafrikas in größerer Menge hergestellt und 
ausgeführt. Wenn wir hier von Industrievölkern reden, 
so meinen wir die Völker, welche neben Industrie im 
Großen auch Kunst und Wissenschaft pflegen. Diese 
stehen auf der höchsten Kulturstufe, zumal wenn sie 
sich zu größeren geordneten Staatswesen zusammen¬ 
schließen. 
III. Einteilung der Menschen in Rassen. 
Bei der weitgehenden Mischung der einzelnen 
Menschenrassen ist es schwierig, dieselben gegenein¬ 
ander abzugrenzen; dem subjektiven Ermessen des 
Forschers bietet sich hierbei ein weiter Spielraum. Von
	        
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