Full text: Die Völkerkunde im Unterricht an den höheren Schulen

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sonders aus europäischen Einwanderern hervorgegangene 
Bevölkerung Amerikas gebraucht; er ist deshalb keine 
geeignete Bezeichnung für einen Teil der Urbevölkerung 
Amerikas. Diese Gründe haben mich veranlaßt, den 
Namen Indianer beizubehalten. 
Die große Ausdehnung des von den Indianern 
bewohnten Gebiets und die damit zusammenhängende 
Verschiedenheit der Lebensbedingungen haben bewirkt, 
daß die körperlichen Merkmale bei den einzelnen 
Stämmen der Indianer recht verschieden sind. Dazu 
kommt, daß viele Stämme den Kopf durch Pressungen 
verunstalten und hierdurch genaue Schädelmessungen 
unmöglich machen. Die Schädelform der Indianer ist 
überhaupt sehr verschieden; der Breitenindex schwankt 
zwischen 95 und 63. Die gerundeten Backenknochen 
springen vor, die Stirn ist niedrig, weshalb das Gesicht 
auffallend breit erscheint. Die Lippen sind meist voll, 
aber zusammengepreßt und erscheinen deshalb dünn. 
Die Nase ist häufig lang und gekrümmt (Adlernase), 
besonders bei den nordamerikanischen Indianern. 
Letztere sind auch durch auffallend eckige Gesichtszüge 
und meist langen Hals ausgezeichnet; diese letzteren 
Merkmale treten weniger bei den südamerikanischen 
Indianern hervor. Die Augen erscheinen meist matt 
und schläfrig. Das Haar ist schwarz, lang und hängt 
meist schlaff herab, gewöhnlich ist es gerade, seltener 
gewellt; der Bartwuchs ist spärlich. Die Farbe der 
Haut ist rötlich oder rötlichbraun. Die Hände und 
Füße sind klein; die Nackenmuskulatur ist häufig stark 
entwickelt. Die Körperhöhe ist sehr verschieden; die
	        
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