Full text: Die Geographie in der Volksschule

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Vierter Kursus. 
Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten, am häufigsten in der Zeit 
vom Mai bis Oktober. Im Innern ist die Mitteltemperatur des 
Jahres faft ebenso hoch, doch sind die Temperaturschwankungen größer. 
Fieber sind an der Küste häufig, das Innere ist gesunder. 
Die Küstenebene und der Aufstieg zum Hochland sind meist mit 
dichtem, sumpfigem Urwald bedeckt; auf der inneren Hochfläche breiten 
sich Savannen aus, und ist vielfach gutes Kulturland vorhanden. 
Die Bewohner des Küstenlandes sind Bantu-Stämme, die einigen 
Ackerbau, vor allem aber Handel treiben. Den Zwischenhandel zwischen dem 
Innern und der Küste hatten sie ganz in ihre Hände gebracht und ließen den 
europäischen Handel nicht ins Innere dringen. Um ihnen das angemaßte Handels¬ 
vorrecht zu entwinden, haben die Deutschen mit mehreren der Stämme schon schwere 
Kämpfe zu bestehen gehabt. Nach dem Innern zn trifft man bald auf moham¬ 
medanische Fulbe und Sudäu-Neger. 
Kamerun hat feine Hauptbedeutung als Plantagenkolonie. Banane und 
Kakaobaum gedeihen in der heißen, feuchten Küstenniederung vortrefflich. An den 
Hängen des Kamerun-Gebirges sind Tabak und Kaffee mit Erfolg angebaut. 
Der (iberische Kaffeebaum findet sich hier noch vielfach wild. Wichtige Handels¬ 
artikel sind ferner Palmöl, Palmkerne, Kautschuk laus dem Saft der Landolphia- 
Lianen, in den Urwäldern weit verbreiteter Schlingpflanzen, gewonnen) und Elfen¬ 
bein. Der Handel mit dem Innern ist noch gering, da die wichtigste Verkehrs¬ 
straße , die Niger-Benne-Linie, in englischen Händen geblieben ist. Die im Bau 
begriffene Bahn von der Kamerun-Mündung bis zum inneren Hochland wird hierin 
wohl eine Besserung herbeiführen. 
Sitz des deutschen Gouverneurs ist Kamerun an dem gleich¬ 
namigen Astuarium. Andere Stationen sind Victoria und B i b u n d i 
am Fuße des Kamerun-Gebirges. Die Zahl der Weißen beträgt 900 
III. Togo an der Sklavenküste, im 0. von französischem, im 
W. von englischem Gebiet begrenzt, die kleinste, aber am dichtesten 
bevölkerte der afrikanischen Kolonien. Es lassen sich vier Landschafts¬ 
gürtel unterscheiden: 1. Die Küstenniederung, schmale, sandige 
Nehrungen mit heftiger Brandung, von dem Innern fast abgetrennt 
durch einen fischreichen Lagunenzug. 2. Die Ebene roten Lehms, 
fruchtbar und dicht bebaut. 3. Das Gebirge, das sich ziemlich 
steil über das Vorland erhebt und bis 2000 m ansteigt. Der größere 
Teil ist mit Wald bedeckt. 4. Die Hochebene im Innern, vor¬ 
wiegend Savannenland. . 
Die Bewohner sind fleißige und friedliche Sudän-Neger, die der Ebene 
vorwiegend Ackerbauer, die des Hochlandes Viehzüchter. Gebaut wird Getreide. 
Kafsave (die aus Amerika eingeführt), die Erdnuß, die ölreiche Samen liefert, und 
Baumwolle. Hauptausfuhrartikel sind auch hier Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. 
Die Gesamtbevölkerung wird aus 3 Millionen geschätzt, 
darunter nur 250 Weiße. Sitz der deutschen Regierung ist Lome 
an der Küste, von wo eine Bahn ins Innere führt; wichtigste Station 
im Innern Mifahöhe. 
§ 103. Die Kolonien in der Südsee und Ostafien. 
I. Gouvernement Ren-Guinea, 240000 qkm mit etwa ^ Mill. 
Einw., umfaßt Kais er Wilhelms-Land, den Bismarck-Archipel, 
Bongainville, die Karolinen und Marianen.
	        
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