19 Syrien (Und Palästina). § 14
Abb. 1, § 14. Damaskus (im Vordergrunde ein Gräberfeld).
(Aus einem Führer der Hamburg-Amenka-Linie,)
Zyrien (und Palästina).
(Siehe die stumme Skizze im Anhang.)
Syrien (Abkürzung von Assyrien) und Palästina bilden das kleine mittelmeerische Küsten- § 14
gebiet der großen syrisch-arabischen (Kalkstein-)Tafel, die durch die mächtige Grabenversenkung
des Roten Meeres zwar von der afrikanischen Wüstentafel getrennt wird, dieser aber in ihrem
Wesen gleicht.
Syrien-Palästina ist ein (kreidezeitliches) Kalkhochland, das von der merkwürdigsten
und tiefsten Grabenversenkung durchzogen wird, die die Erde aufzuweisen hat. Sie heißt
in Syrien Cölesyrieu, das ist Hohlsyrien^ (zwischen Libanon und Antilibanon), in
Palästina das Ghör (Jordantal), weiter südlich Wadi-el-Araba und mündet im Süden
mittels des Meerbusens von Akaba in den Rote-Meer-Graben. Ihre tiefste Stelle, das
Tote Meer, liegt 394 m unter dem Meeresspiegel (der See Tiberias 208 m; der Merom-
fee dagegen 2 in über dem Meeresspiegel). Durch das fruchtbare Cölesyrien fließt der
Orontes^, durch das ebenfalls fruchtbare, aber vernachlässigte Ghür der Jordan. Libanon
(bis zu 3070 in hoch) und Antilibanon (mit dem Hermon, 2860 in) sind in der Hauptsache
wagerecht geschichtete Kalksteinhorste (Jura- und Kreidezeit), die ihre Steilseiten nach
innen kehren, während sie nach außen stufenförmig hinabführen. Diese beiden Gebirge
geben Syrien einen großen Vorzug vor Pälästiua, denn der Schnee ihrer Gipfel speist
1 So griechisch; arabisch die Bekaa = Tal.
2 Nach Norden; nach Süden der kleinere Leontes.
2 *