§ 40 Iii. Teil: Südasien. 62
Die Pflanzen¬
welt Indiens ge¬
hört im Nordwe-
sten, in den Step-
Pen und Wüsten des
Jndusgebietes, noch
dem vorderasiati-
schen Typ an und
zeigt infolgedessen
hier viele asrika-
nische Formen:
Dattelpalmen,
Akazien, Tamaris-
ken usw. Im übri-
gen Teil Indiens
besteht ein großer
Unterschied zwischen
demregenreichen
Gangesgebiet
und der regenär-
meren Hochfläche
von D6khan, de-
ren trockne Teile
von gewaltigen
Grasebenen mit ho-
hen Grasarten und
Akazien eiugenom-
men werden. Wäl-
der finden sich hier
nur als Uferwälder.
Im feuchtheißen
Gangesgebiet dage-
gen drängt sich die
Fülle tropischer Kul¬
turgewächse: Reis,
Baumwolle, Jute,
Tee, Kaffee, Zucker-
rohr, Mohn, Indigo,
Gewürzpflanzen 1j „Pyoro Unterwood & Unterwoov".
[• Wirt- Abb. 2, § 40. Riesenbambus im Botauischen Garten von Kalkutta
schastllche Verhalt- (35 m hoch),
msse § 45. Herrliche
Palmen, undurchdringliche Dschungeln mit Riesenbambussen (Abb. 2, § 40) und Mangrove-
dickichte (an den Küsten) vervollständigen das Bild einer unübertreffbareu Üppigkeit. — Unter
den Waldbäumen sind von großer Wichtigkeit der Tiek(Teak-)Baum, der Sandelholz-
und der Ebenholzbau in2. — Als eigenartige Charakterpflanzen mögen ferner genannt werden
die Banianenbänme, die Schlingpalmen und die Lotusblumen (indische Seerose,
Nelumbium speciosum)3.
Uber die Tierwelt s. §6, Abs. d.
1 Unter den Pfefferpflanzen ist für die Inder die Betelranke besonders wertvoll. In
ihre brennend gewürzhaft schmeckenden Blätter wickeln sie die Nüsse der Arekapalme und
kauen das Ganze zur Hebung der Stimmung und des Appetites (Betelkauen).
2 Der Tiekbanm (Indische Eiche, Tectona grandis), zu den Verbenazeen gehörig, wird
mit Vorliebe beim Schiffsbau verwendet, da sein Holz infolge seines Geruches nicht von Bohr-
Würmern angegangen wird und außerordentlich hart und zäh ist. — Der Sandelholzbaum
war schon im Altertum wegen seines wohlriechenden (gelben oder roten) Holzes, und weil
das Holz nicht von Termiten angegangen wird, hochgeschätzt. Außer zu Tischlerarbeiten wird
es heute zu Parsümerieu und Räucherkerzen benutzt.
3 Über deuBanianenbaum s. Vaterl. Erdk. §479u. Abb. §57. — Die «chlingpalme(Rotang,
Cälamus) ist eine an andern Bäumen hinaufkletternde Palme mit langen, dünnen Stengeln,