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Vorderindien.
Abb. 1, § 41. Moscheen in Lncknow.
(Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie.)
Städte. Über die wichtigsten Städte siehe Ausführlicheres und eine Reihe von § 41
Abbildungen im Abschnitt „Judieureise" § 47—59. a) Im Gebiet des Himalaja:
Srinagar G, die Hauptstadt Kaschmirs, in Schneekoppenhöhe (§ 37).
b) Im Tiefland von Hindostan, und zwar aa) im Jndusgebiet: Lahöre G, der
Hauptort des weizenreichen Pandschab. Von dort Eisenbahn ins Kabultal nach der Festung
Peschawar (pescha-nr) G, die die alte Judieustraße deckt. Karatschi G, der viertwichtigste
Hasen, bd) im Gangesgebiet 8 Städte von über 200 000 Einw.: Delhi G, einst als Sitz
des Großmoguls, um 1550, vielleicht 2 Mill., und die größte uud prächtigste Stadt der Welt;
jetzt mit bedeutenden Ruinen; seit 1911 Residenz; Hauptsitz der mohammedanischen Ge-
lehrsamkeit. Agra G, früher ebenfalls Residenz des Großmoguls; aus jener Zeit wunderbare
Bauten in arabischem Stil (s. Bild 2, § 53). Südwestlich davon Jaipnr H, im bürgen-
reichen Radschputana; südöstlich Gwalior | mit der stärksten englischen Festung auf hohem
Sandsteinfelsen (Abb. 1, § 39). Lucknow (oder Lakuan, s. Abb. 1, § 41) H, Kanpür G,
beides Fabrikstädte, Allahabad G, Wallfahrtsort, aber weniger besucht als Benüres G, das
„indische Rom". Hier ist die heilige Stelle des Ganges, wo alljährlich Millionen Hindus sich
im Bade von Sünden zu reinigen suchen (s. Titelbild) und wo der Hindu sich am liebsten ver-
brennen läßt, damit seine Asche dem heiligen Strom übergeben werden könne (Schilderung
die das „Spanische Rohr" und das Material für Stuhlgeflechte liefern. — Die Lotusblume
ist dadurch berühmt geworden, daß ihre Formen von der ägyptischen, assyrischen und indischen
Bau- und Bildhauerkunst übernommen wurden, so z. B. für Säulen-Kapitelle. Begründet war
das darin, daß diesen Völkern die Lotuspflanzen ein heiliges Symbol waren: die aus dem Wasser
aufsteigende Schöpfung! Übrigens bezieht sich der antike Pflanzenname Lotos nicht bloß auf
die Nelumbium°Arten.