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Barbarossa lebte, gab es in der Lombardei große und sehr reiche
Städte, welche mit vielen deutschen Städten Handel trieben. Die
Kaufleute der lombardischen Städte, die manchmal zu Handels-
geschähen plötzlich viel bares Geld gebrauchten, richteten Ge-
fchäfte ein, in denen sie jeder Zeit eine große Summe geliehen
erhielten, wenn sie Kausmannsgüter als Pfand stellten. Es
waren Banken. Man hat in deutschen Handelsstädten die Ein-
richtnng solcher Leihhäuser oder Banken den lombardischen Städten
nachgemacht. Lombardgeschäfte nannte man sie. Bald entstanden
auch Leihhäuser, in welchen jedermann auf jedwedes wertvolle
Pfand, als auf Uhren, Ringe, goldene und silberne Geräte,
Kleider und dergleichen bares Geld erhalten konnte. Auch sie
wurden Lombardgeschäfte genannt, und ein solches Leihhaus war
es, welches unserer Alsterbrücke den Namen Lombardsbrücke ver-
schafft hat. Unsere jetzige Lombardsbrücke, die auf drei großen
Bogen ruht und genug Raum hat für die Eisenbahn, die
Straßenbahn, den Wagenverkehr und drei Fußgäugersteige,
wurde im Jahre 1868 fertiggestellt.
Bei dem Feuer von 1842 brannten beide Mühlen mit ab
und wurden nicht wieder aufgebaut. Die Alster hat später noch
einmal eine Mühle getrieben; es war die Stadtwassermühle an
der Poststraße. Derselben wurde das Wasser durch einen Kanal
unter dem Jungfernstieg hindurch zugeleitet. Auch diese Mühle
besteht nicht mehr. In dem Mühlengebäude sind jetzt die
Elektricitätswerke; das Wasser jedoch hat seinen Weg behalten.
Die Binnenalster hat noch mehr als die Außeualster sich
Änderungen ihrer User müffen gefallen lassen. Sie ist rings-
herum von Steinmauern eingefaßt worden. In den Jahren
1825 und 1826 wurde die Straße „Neuer Jungfernstieg" an-
gelegt. Nach dem Brande von 1842 schüttete man mit dem
abgeräumten Schutt einen Streifen des flachen Ufers an der
Südostseite zu, baute eine Ufermauer, stellte die Straße „Alster-
dämm" her und pflanzte in aufgetragene Gartenerde die Bäume,
über deren Pracht wir uns jetzt freuen. Der Jungfernstieg
endlich wird in unseren Tagen eine bedeutende Verbreiterung er-
fahren, damit er einen größeren Wagenverkehr aufnehmen kann.