— 16 
und Gräben, deren Wasser sich im Diebsteich sammelt, sind der 
Ursprung des Ifebeks, der als richtiger Bach aus dem Diebs- 
teiche heraustritt und seinen Weg nach Eimsbüttel nimmt. Wenn 
auch sein Wasser jetzt den Sielen zugeführt wird, so ist doch 
sein früheres Bett noch überall bis zum Jsebekkanal deutlich zu 
erkennen. 
Auch die Elbe, die bei Hamburg so tief und breit ist und 
eine so große Wassermenge zum Meere führt, hat einen ähnlichen 
kleinen Ursprung. Fern, fern von hier, zwischen den Ländern 
Schlesien und Böhmen, ist ein hohes Gebirge, welches den Namen 
Riesengebirge hat. Fast ganz auf der Höhe desselben sickert auf 
einer schrägen Fläche an vielen Stellen das Wasser zwischen 
Steinen und Grasstauden hervor, sammelt sich in unzähligen 
kleinen Rinnen und fließt murmelnd nnd plätschernd thalwärts fort. 
Elbwiefe wird jene Fläche genannt. Die vielen kleinen Wasser- 
länfe übergeben ihr Wasser einigen Fließen, und diese ver- 
einigen sich zu einem Bach, welcher brausend und schäumend 
über Stock und Stein springt, durch tiefe Schluchten und dunkle 
Wälder seiner Geburtsstätte entflieht, immer thalwärts forthastet, 
selbst noch nicht wissend, wohin er will. Dieser Bach heißt 
Elbe. Stellenweise fließt er von so steilen Höhen herunter, daß 
es ziemlich so ist, als fiele er herab, weshalb man sagt, die 
Elbe habe dort ein starkes Gefälle. Einem mutwilligen Knaben 
gleicht der Bach in jenem fernen Lande. Bald aber wächst der 
Knabe auf seiner Wanderung zum Jüngling heran. Andere 
Bäche mit verschiedenen Namen führen ihr Wasser dem Elbbache 
zu und helfen ihm, sein Bett breiter und tiefer ausznwühlen. 
So wird der Bach ein Fluß. Mir dem Flusse vereinigen sich 
viele andere Flüsse, die er gern in sein Bett aufnimmt. Er 
wächst und wächst, wird immer breiter und tiefer. Der Jüng- 
ling erstarkt zum kraftvollen Manne, der mit immer bedächtigeren 
Schritten an großen Städten vorbeiwandert, schwere Lasten für 
die Kaufleute dieser Städte auf seinem breiten Rücken tragend. 
Ein Strom ist der Fluß geworden. Als breiter uud tiefer 
Strom fließt die Elbe au Hamburg vorbei, hier schon so stark, 
daß sie von den größten Seeschiffen befahren wird.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.