Full text: Heimatskunde der Provinz Westfalen

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Betrachten wir das Bergland mit feinen einzelnen Tiefen 
und Thälern, von dem die westfälische Ebene umlagert wird. 
Wir blicken zuerst nach Nordosten in das Gebiet des Teuto- 
burger Waldes, und des Wesergebirges. Der erstere, ein Gebirge in 
Kettenform mit 2, öfter mit 3 parallelen Zügen, von denen der 
mittlere die beiden andern überragt, streicht von Südosten nach 
Nordwesten, bei Völmerstoot in einer Höhe von 470 m beginnend, 
durch Lippe, den Regierungsbezirk Minden (Ravensberger Land) 
und Osnabrück und endigt zu niedrigeren Höhen abfallend mit 
einem Nebenznge, den Jbbenbüreren Bergen, im Kreise Tecklen- 
bürg. In seiner Ausdehnung von etwa 100 km wird es von 
mehreren Querthäleru z. B. bei Bielefeld durchbrochen. Das Ge- 
birge enthält alle Glieder der Kreideformation; die Ibbenbürens 
Berge sind reich an Steinkohlen und wertvollen Sandsteinen. Es ist 
mit herrlichem Walde geschmückt; uur die südwestlichen Abhänge, 
an denen die Senne sich ausbreitet, sind kahler und befördern 
durch das herabfließende Wasser die Unfruchtbarkeit der Thalsohle. 
Der Name Teutoburger Wald kommt schon bei den alten 
Römern gelegentlich der Varusschlacht vor, im ganzen Mittel- 
alter herrschte die Bezeichnung Osning, wohl von Asen — Götter 
abgeleitet. Jetzt unterscheidet man wohl den Osning als den Teil von 
Bielefeld bis zur Dörenschlucht in Lippe und von da an den 
Lippeschen Wald nach Südosten und von Bieleseld nordwestlich bis 
zum Ende den Teutoburger Wald. 
Zwischen ihm und dem zweiten nordöstlichen Gebirgszuge, dem 
Wesergebirge, befindet sich ein von den beiderseitigen Ausläufern 
gebildetes Hügelland, das in seinen vielfachen Hebungen und Sen- 
kungen in Flur und Wald große Fruchtbarkeit zeigt. 
Das Wesergebirge, an beiden Seiten der Weser, die es bei der 
Westfälischen Pforte unweit Minden durchbrochen hat, nördlich vom 
Teutoburger Walde, streicht vom Süden mit dem Solling zwischen 
Weser und Leine beginnend, als Süntel, vielleicht Sonnenthal, 
auch Weserberge im engeren Sinne genannt, mit den Seiten- 
zügen des Deister und der Bückeberge am rechten Weserufer bis 
zur westfälischen Pforte und schließt dort mit den Jakobsbergen
	        
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