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15. Der Maiküfer.
Der Maikäfer ist ein Insekt oder Kerbtier. Sein Leib besteht
aus Kopf, Brust und Hinterleib. An der Brust sind die Flügel
und Beine angewachsen. Der Maikäfer hat sechs Beine und vier
Flügel, von denen die obern muldenförmig und hart, die untern
dageg dünn und häutig sind. Am Kopfe hat er zwei keulen—
förmige Fühlhörner. Die Brust und der Kopf des Maikäfers sind
schwarʒdraun und fein behaart. Das obere harte Flügelpaar ist
kastanienbraun, und der Leib schwarz mit weißen Flecken. Der
Hinterleib läuft hinten in eine hornartige Spitze aus. Der Maikäfer
legt Eier, aus denen Engerlinge entstehen. Die sind weißgelb und
haben am Vorderleibe sechs Füße. Sie leben drei Jahre lang in
der Erde und kommen dann als Käfer hervor. Der Maikäfer lebt
von Baumblättern und dient vielen Vögeln zur Speise.
Nach L. Kellner.
16 Nnabe und Vagel
Knabe, ich bitt dich, so sehr ich kann:
o rühre mein kleines Nest nicht an!
o sieh nicht mit deinen Blicken hin!
es liegen ja meine Kinder drin;
die werden erschrecken und ängstlich schrein,
wenn du schaust mit den großen Augen hinein.“
Wohl sähe der Knabe das Nestchen gern,
doch stand er behutsam still von fern.
Da kam der arme Vogel zur Ruh,
flog hin und deckte die Kleinen zu
und sah so freundlich den Knaben an:
„Hab Dank, daß du ihnen kein Leid gethan!“
Wilhelm Hey.
17. xãhne.
„Seht ihr laufen den fremden Hahn?
den hab ich ordentlich abgethan;
kommt mir auf meinen Hof daher,
als wenn alles sein eigen wär. —
Merkt es euch alle: wer mir's wagt,
der wird mit Schanden davon gejagt.“
Herr Hahn war so bös und gestrenge,
trieb Hühner und Gänse in die Enge,
und wer sich auf seinem Hof ließ sehn,
den hieß er gleich von dannen gehn.
Doch als er sich auch an den Spitz will wagen,
da packt ihn der derb an seinem Kragen. W. Hey.